Arnis

Arnis, kleinste Stadt Deutschlands

foto © R / pixelio.de - Arnis mit seinem Yachthafen

Die kleinste Stadt Deutschlands auf einer in die Schlei ragenden Halbinsel von etwa 0,45 km² nahe Kappeln besteht hauptsächlich aus einer Allee sowie vielleicht mehr kaum mehr und meist weniger als 350 EW (2016)

ortsgeschichtlich

1472 wurde Arnis erstmals urkundlich erwähnt als "Arnytze“ (Adlernase), obwohl bereits Insel in der Schlei. Seit 1796 besteht eine Straßenverbindung nach Arnis, rund 100 Jahre später war die Insel wieder eine Halbinsel. Die Fährverbindung zum Schwansener Ufer besteht seit 1826.

1666 entzogen sich mehrere Familien der drohenden Leibeigenschaft des Lehnsherrn Detlef von Rumohr aus Kappeln. Landesherr Herzog Christian Albrecht von Gottorf gestatte ihnen das Siedeln auf der "Insel". Schiffbau, Fischerei und eine eigene Fang- und Handelsflotte brachten dem Städtchen bescheidenen Wohlstand, im 19. Jh. eine Blütezeit. Mit dem Deutsch-Dänischen Krieg verlor Arnis an Bedeutung.

1934 erhielt der Flecken Arnis mit bereits städtischer Struktur und als Zentralort Stadtrecht. Als Kur- und Badeort konnte sich die Stadt nicht profilieren. Aus dem Fischer- und Schifferort wurde in den Folgejahren zunehmend ein Schmuckstück des Tourismus.

Der Zweite Weltkrieg bewahrte das Stadtbild vor Schäden. Umbauten in den 1960er und 1970er schädigten es hingegen. Die Bürger wachen seitdem darüber, dass nichts Überdimensioniertes oder Unangemessenes entsteht.

sehenswerte Innenstadt

[B] Bahnhof - da machte die Bahn zum Glück einen großen Bogen um die Insel. Der nächste Bahnhof befindet sich in Süderbrarup. Es besteht eine Busverbindung nach Arnis.

[R] Rathaus, aber Amtsverwaltung in Kappeln > Reeperbahn 2

Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Arnis

[1] Wassersportgemeinschaft Arnis/Grödersby
[2] Lange Straße. Sie bildet die Mittelachse der Stadt, mit den gekappten Linden und einigen verbliebenen Fischerhäusern (18. Jh.)
Haus Nr. 19 (1764), erstes massiv errichtetes Haus auf Arnis
[3] Sportplatz
[4] ev. Schifferkirche (1669/73), Fachwerk, Grabplatte einer Kapitänsfamilie, Friehof auf den Resten der Schwonsburg
[5] Schleifähre Arnis/Sundsacker. Die seilgeführte Motorfähre verkehrt nur im Sommerhalbjahr.
[6] Schöne Aussicht


weiterhin:

- Mühlenhaus, ehem. Getreidespeicher, 1970/72 saniert als Apartmenthaus
- Reparaturhalle der ehemaligen Schiffswerft Otto Eberhard, einst heftig debattiert.

ansehnlich

Auf dem Fußweg entlang des Schleiufers lässt sich Arnis in einer knappen halben Stunde umrunden. Ein besonders schöne Aussicht kann man am Nordende der Lange Straße genießen. Ansonsten bieten Gärten, Werften und Anleger für Segelboote ein ungeöhnlich lebendiges Ortsbild. Der Wanderweg mit mehr als 60 Jahre alten Pappeln war Gegenstand eines erbitterten Rechtsstreits“ (2009/11).

event

- Stadtfest im Sommer
- Speck-Regatta am ersten Wochenende im September, seit 1920
- Theateraufführung "Der Auszug nach Arnis“ Anfang Juli im Festzelt, plattdeutsch

persönlich

Kapitän Peter Hansen aus Amalienburg. Seine Autobiografie (1859) hat klaren Bezug auf Arnis.

Stadtteile/Eingemeindung

überhaupt gar keine