Taucha

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Städtchen mit rund 14.700 EW (2008) 22.800 (1944) an der Parthe im Tauchaer Endmoränenland, 10 km östlich von Leipzig.

Taucha gilt als attraktiver Wohnstandort im Ballungsgebiet von Leipzig.
ortsgeschichtlich

974 erste urkundliche Erwähnung Tauchas als "urbs Cothug" als Geschenk von Kaiser Otto II. an das Bistum Merseburg. Die slawische Burganlage auf dem heutigen Schlossberg war strategisch bedeutsamer Stützpunkt im damaligen Grenzgebiet und zum Schutz der Handelstraße Leipzig-Torgau.

Um 1170 erhieltt der Marktflecken Zuch (Taucha) Stadtrecht durch den Magdeburger Erzbischof. 1220/21 erfolgte dann der Bau eines festen Schlosses und der Stadtbefestigung. Damit sollte die weltliche Macht zugunsten der geistlichen Macht geschwächt werden. Diese Herausforderung provozierte einen Dauerstreit. Dietrich von Landsberg, Markgraf zu Meißen belagerte schließlich die Stadt bis zur Zerstörung des Schlosses um 1282.
1354/55 verzichtete Erzbischofs Otto zugunsten der markgräflichen Lehnsherrschaft Meißens.

1485 Vertrag von Leipzig zur Teilung der Wettinischen Länder. Taucha wurde Grenzstadt im Herzogtum Sachsen der Albertiner.

Vom 16. bis 18. Jh. sind wenig gute Nachrichten überliefert: Brände 1682, 1772, 1774, Plünderungen, Pestepidemien - besonders 1626, 1631-33, zuletzt 1680. 1706 gab sich König Karl XII. von Schweden auf Schloss Taucha die Ehre.

1815 durch Teilung Sachsens auf dem Wiener Kongreß blieb Taucha Grenzstadt - zu Preußen.
1832 Wiedererlangung der Selbstständigkeit
1840 Wahl des ersten Stadtrates.

1888 entstand mit der Chemischen Fabrik Taucha der erste Industriebetrieb der Stadt.
1898 Bau des Elektrizitätswerkes
1900 Baubeginn der ersten Wohnanlage des Leipziger Spar- und Bauvereins in Taucha

(1933-39) Bau der Autobahn Leipzig-Halle mit Anschluss Tauchas
1935 Baubeginn für die Mitteldeutschen Motorenwerkedurch die Auto-Union in Zwickau und damit verbundene Großbebauung von Wohnungen für zugezogene Arbeitskräfte

Luftangriffe im 2. Weltkrieg konzentrierten sich in Taucha anscheinend auf die Motorenwerke. Was übrig blieb wurde ab Juli 1945 demontiert, ebenso ein Gleis der Eisenbahnstrecke. Kein Ersatz für die Menschenopfer

vorzüglich

Taucha muss Standortvorzüge haben. Die Nähe zu Leipzig allein macht es nicht. Die Stadt verstand es offenbar vorzüglich, aus einem GUT ein AUSGEZEICHNET zu formen. Sinnige Fördermaßnahmen, Erschließungen von Bauland für Gewerbeflächen (1994) und Wohnungsbau wurden durch mehrere Preisverleihungen honoriert. Auch Wohlfühlfaktoren fanden Berücksichtigung, wie die Titel "Ökologischen Modellstadt Sachsens" (1997) und der 1. Preis beim Wettbewerb "Ab in die Mitte!" (2004) bekräftigen. Auch tourbee sollte sich eimal prüfend in diese Mitte begeben. Vielleicht ergeht dazu eine Einladung an die Redaktion.

sehenswerte Innenstadt

1819/20 erfolgte des Abbruch des Schlossturmes, der Stadtmauern und Stadttore.

[M] Marktplatz. Das Alte Rathaus (um 1500) wurde 1690 nach Brand am Markt wieder aufbaut.
[m] Heimatmuseum Brauhausstr. 24, ehem. Brauhaus, Denkmal
[N] Neustadt
[R] Rathaus, 1913 als Amtsgericht erbaut

Sehenswertes und Markantes in Taucha

[1] Rittergutsschloss Taucha > www.schlossverein-taucha.de
[2] Kirche St. Moritz (1220), nach Brand 1768 Wiederaufbau
[3] Mehrzweckhalle (1996 eingeweiht)
[4] Parthebad, An der Parthe
[5] Schöppenteiche, 1929/32 angelegt, Ehrenmal OdF am kleinere Schöppenteich (1969)

weiterhin:
- Aussichtsturm (1913)
- Postgebäudes (1932), Post-/ Lindnerstraße)


natürlich
event

Tauchschen. Das Volksfest entwickelte sich ab etwa 1815, begleitet von den Wanderungen der Leipziger zum Tauchaer Herbst- und Pflaumenmarkt, was meist in ziemlichen Spektakeln gipfelte - alljährlich zum letzten Wochenende im August

persönlich

Ritter Wilhelm von Haugwitz d. Ä., ein mächtiger Tauchaer Schlossherr, nahm 1532 den Leipziger Stadthauptmann Spiegel sowie den späteren Bürgermeister Fachß gefangen, nachdem Streitigkeiten mit dem Leipziger Rat den Siedepunkt erreicht hatten. Worum ging es da? Vielleicht um Wegerechte, Wegelagerei, mangelhafte Lobbyarbeit, Recht oder Unrecht? Beim Landesherrn fiel er nun jedenfalls in Ungnade: Es wurde die Acht über ihn verhängt. Statt mit Unterwürfigkeit reagierte Alpha-Männchen Haugwitz trotzig bissig und brannte 1533 sein Schloss nieder.
Was geschah dann mit ihm? Über Auszahlung einer Versicherungssumme liegen keine urkundlichen Nachweise vor.

Orte/Eingemeindung
Lage einiger Orte im Stadtgebiet von Taucha

1921 Graßdorf/ Cradefeld
1922 Döbitz und Seegeritz
1931 Cradefelder Mühlengut
1934 Cradefeld und Graßdorf (1349/50)
1937 Dewitz mit Döbitz (1212 erstmals urkundlich erwähnt)
1937 Plösitz (1378)
1973 Sehlis (1359)
1991 Pönitz (1496) per Bürgerentscheid
1992 Merkwitz (1266 e.e.) mit Seegeritz (1350) per Bürgerentscheid