Strehla

Markt von Strehla

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Stadt mit ca. 4.000 EW (1995) - der Charakter einer mittelalterlichen Ackerbürgerstadt ist für Kenner noch gut nachzuzeichnen.

ortsgeschichtlich

Das Vorhandensein einer Furt und die Kreuzung des alten Handelsweges "Hohe Straße" mit der Elbe waren gute Voraussetzungen für die Entstehung der Stadt. In der Überlieferung wird berichtet, dass der Ort nur einen Pfeilschuss weit vom Ufer der Elbe entfernt sei. Dieser Distanz soll Strehla seinen Namen verdanken. Pfeil heißt auf Slawisch "streyl". Im Stadtwappen ist er verewigt.

928 wurden die Slawen aus dem Gebiet vertrieben.
1002 fand sich eine erste urkundliche Erwähnung in Zusammenhang mit der Zerstörung des Ortes durch den Polenherzog Boleslaw II.

1065 wurde Strehla als Reichsstadt erwähnt. Eventuell basaß sie da auch schon Rechte einer Münzstätte.

1228 kamen Burg, Stadt und Kirche zum Stift Naumburg.
1384 erhielt Ritter Otto von Pflugk für treue Dienste Burg und Stadt vom böhmischen Kaiser Wenzeslaus von Böhmen geschenkt. Bis 1945 blieb es Stammsitz derer von Pflugk.

1828 entstand als erster Industriebetrieb eine chemisch-technischen Fabrik

1856 erhielt Strehla die Selbstverwaltung und bis 1883 das Königliche Gerichtsamt.

1891 erhielt Strehla schmalspurigen Bahnanschluss, mehrerer kleiner Betriebe siedelten sich an, 1898 fand auch elektrischer Strom in die Stadt.

1945 erfolgte das erste Zusammentreffen sowjetischer und amerikanischer Truppen in in Strehla. Das geschah am 25. April.

2002 überschwemmte eine Elbflut auch die Strehla.

sehenswert Altstadt

Mittelalterliche Stadtanlage mit Burg am Übergang der Hohen Straße über die Elbe.
[M] Marktplatz, denkmalgeschützt, Postdistanzsäule (1729)
[R] Rathaus. Nachdem Stadtbrand von 1752 wurde es 1753/56 erbaut, genutzt als Ratskeller, öffentliche Waage, Fleisch- und Brotbank. 1923 erfolgte der Umbau zur Nutzung als Sitz der Stadtverwaltung. Das Pflugksche Wappen erhebt sich über dem Eingang zum Rathaus.

Kirchenportal

[1] Badergasse 1 Hausinschrift "Privileg 23 April 1688" - ob Handel mit Luxusgütern, Bankgeschäfte oder Diplomatie - eine gelungene Allianz in Vertretung

[2] Alter Weinberg
[3] Stadtkirche (Denkmal) hoch am Berge, mit extrem steilem Dach und einer tönernen Kanzel - ein Hinweis auf die lange Töpfertradition am Ort.
Sehenswertes und Markantes in Strehla
Wassertum Strehla

[4] Wasserturm und Jugendherberge Torgauer Str. 33

[5] Schloss, ursprünglich slawische Feste, nach 930 Burgwart
1384 bis 1945 Stammsitz der Familie von Pflugk
15./16. Jh. Umbau zum Schloss trutzig anmutenden Renaissanceschloss
1994 privatisiert


Renaissance-Schloss Strehla

[6] Park unmittelbar neben dem Renaissance-Schlossgarten. Er ist recht natürlich gehalten mit Schluchten an den bewaldeten Steilhängen, die sich hangabwärt bis zur Elbaue gegraben haben. Dort trifft man auf die Elbterrassen und Streuobstwiesen.

[7] Elbradweg
[8] zum Erlebnisbad am Nixstein

weiterhin: Tierpark

event
Stadtteile/Eingemeindung
Lage der Orte im Stadtgebiet von Strehla

1937 bis 1973 wurden die Dörfer Kleinrügeln, Großrügeln, Görzig, Oppitzsch, Unterreußen und Forberge eingemeindet.
Seit 1994 sind die ehemaligen Gemeinden Paußnitz und Lößnig Ortsteile der Stadt Strehla.