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foto © Benshot - Borna Braunkohle Tagebau
Borna ist eine große Kreisstadt mit rund 22.100 EW (2006), 22.500 EW (1997), 23.000 EW (1985) auf 27,03 km²
Nach Besiedlung durch slawische Stämme im 7. Jh. drangen ab 11. Jh. zunehmend mainfränkischer Bauern in das Gebiet.
Um 1130 bestand ein Marktflecken im Bereich des heutigen Königsplatzes.
1220 erfolgte die Gründung der Stadt mit großem Markt, regelmäßigen Straßen, Stadtmauer mit 4 Stadttoren.
1251 wurde Borna erstmals(?) urkundlich erwähnt.
Um 1800 begannen erste Torf- und Braunkohlegrabungen im Stadtgebiet und bei Bockwitz.
Im 19. Jh. erlebte Borna seinen wirtschaftlichen Aufschwung als Zentrum eines Braunkohlereviers. Nach 1990 mit Einstellung der Förderung entstand ein alternatives Gewerbegebiet bei Harmonisierung der Landschaft.
Die Stadt wurde in zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen belagert, ausgeplündert und niedergebrannt, so z.B. 1430 in den Hussitenkriegen und 1450 im Bruderkrieg der Wettiner.
1485 kam es zur Leipziger Teilung zwischen den Wettinern Ernst und Albrecht. Borna kam zum Kurfürstentum (Weimarer Teil), 1547 dann an das albertinische Sachsen.
1522/23 war Luther mehrmals zu Gast in Borna. Die Reformation setzt sich hier durch. Das Haus am Markt 10 ist als Lutherhaus eingerichtet
1577/78 Schlimmes Pestjahr, über 100 Tote.
1627 Neubau der Kirchschule; 1863 Lehrer-Seminar; 1876 Dinterschule; 1907 Staatsrealgymnasium am Breiten Teich.
1631-37 Mehrere Epidemien, mehr als 900 Todesopfer durch die Pest.
1668 Schwerer Stadtbrand, danach Neubau des Rathauses. 1799/1800 Anfänger der Braunkohlen (Torf-) Graberei im Stadtgebiet und bei Bockwitz.
1813 Napoleon im Quartier am 3./4. Mai. Während der Völkerschlacht übernachten in Borna vom 16.-19. Oktober die Verbndeten: Kaiser Franz von Osterreich, Zar Alexander und der König von Preußen.
1867 Städtischer Eisenbahnanschluss an die Strecke Kieritzsch-Leipzig. 1893 Schulbauten in Borna.
Um 1900 Bedeutender wirtschaftlicher Aufschwung durch die Braunkohlenindustrie.
Um 1913 rund 10.000 EW
1945 am 15. April kampflose und damit verlustlose Übergabe der Stadt an die US-amerikanischen Truppen; am 1. Juli Einmarsch der Roten Armee.
1992 am 17. Mai, offizielle Verabschiedung der GUS-Truppen (ehemals Rote Armee), damit für Borna sichtbares Ende des II. Weltkrieges.
Borna ist Zentrum des "Braunkohlereviers Borna". Da jedoch viele der Braunkohlenwerke aus Gründen des Umweltschutzes stillgelegt wurden, darf sich hier eine biologisch interessante Naherholungsregion entwickeln.
Ein erstes Gewerbegebiet (an der B 93) wurde im Laufe 1993 fertiggestellt sein. Bereits erschlossene Industriestandorte der stillgelegten Braunkohlewerke bieten vielfältige Möglichkeiten zur Ansiedlung neuer Betriebe und Industrien. Auch die Nähe zu Leipzig stellt eine günstige Voraussetzung für die Entwicklung der Wirtschaft dar.
Der gesamte Stadtkern überrascht mit viel überaus wertvoller historischer Bausubstanz, z.B. an der Rossmarktschen Straße (Nr. 1 aus 1621) oder Reichsstraße.
Der Gasthof Goldener Stern gehört zu den ältesten erhaltenen Profanbauten der Renaissance in Sachsen. Bereits 1490 wurde er erwähnt.
[B] Bahnhofstraße
[R] Rathaus 1668
[M] Markt mit beachtlichen historischen Bürgerhäusern.
[1] Stadtkirche St. Marien, Marienaltar (1511/12), spätgotischer Schnitz- und Flügelaltar von Hans Witten. Daneben die Emmauskirche. Diese romanische Saalkirche (nach 1258 erbaut) wurde aus Heuersdorf nach Borna versetzt. 66 Orte und 17 Kirchen fielen dem Braunkohletagebau Schleenhain und auch der politischen Nachwende zum Opfer.
[2] Bürgerhaus, ehemals Goldener Stern, bereits 1620 als Gasthaus erwähnt ➥ Markt 11
[3] Reichstor (1785), ehem. Stadttor, vierstöckig, jetzt Museum. mit Stadtmauerrest (11. Jh.) ➥ An der Mauer/Grabengasse
[4] Heimatmuseum
[5] Dinterpark und Dinterschule (Gustav F. Dinter 1760 geb. Pädagoge) mit dendrologisch interessantem Baumbestand
[6] Kunigundenkirche - dreischiffige, turmlose romanische Basilika aus dem 12. Jh. eine architektonische Kostbarkeit ersten Ranges
Parkanlage und Breiter Teich mit Insel
Wyhratal - Eingemeindung Januar 2004
- Geschichtenhof mit Hofladen und Café, Übernachtung im Schäferwagen und anschauliche bäuerliche Geschichten ➥ Benndorfer Weg 3
- Landschaftsschutzgebiet Wyhra-Aue
Zedtlitz
Zedtlitz wurde erstmals 1190 als Cedeliz als Herrensitz erwähnt. Der Ortsteil der Ortschaft Wyhratal an, wie auch die Orte Raupenhain und Plateka.
- Saalkirche (1494) mit später veränderten barocken Turmaufbau > an der B95
- Rittergut, Schloss Zedtlitz (1706) > Wyhraaue 8