Coswig (Anhalt)

Elbweg von Voswig (Anhalt)

fotos © schuldes / fotobee.de - Coswig am Elb-Radweg

Coswig (Anhalt) ist eine kleine (einstige?) Industriestadt mit 13.500 EW (2002), 9.996 (1913) in 70m ü.NN. an der Elbaue in waldreicher Umgebung des Fläming, wo alte Brötchen aus 1824 wie ein Goldschatz behütet werden.
Seit seinen ersten Tagen zur historischen Landschaft Anhalts gehörend, liegt Coswig 15 km westlich der Lutherstadt Wittenberg, nur durch die Elbe vom gegenüberliegenden Dessau-Wörlitzer Gartenreich getrennt.

ortgeschichtlich

1187 erfolgte die Erstnennung Coswigs anlässlich der Errichtung des Burgward Cossewitz zum Schutze des zuvor besetzten Slawengebietes (Albrecht der Bär). Kos heißt auf altsorbisch Amselort. Ein Handelsweg quert(e) hier die Elbe.
1215 wurde Coswig erstmals als Stadt genannt - Lehnsträger war Hoyer von Falkenstein - Mitverfasser des Sachsenspiegels.

1411 erhielt die Stadt eigene Gerichtsbarkeit durch Brigitta von Querfurt.
1521 förderte Fürst Wolfgang die Verbreitung des Protestantismus. Luther, Melanchton und Cranach weilten mehrfach im Schloss und in der Stadt.
1566 wurde die erste Elbfähre erwähnt, eine viel genutzte Verbindung zum Wörlitzer Park.
1636 fielen die Schweden in Coswig ein und brannten Stadt und Schloss nieder.
1841 Bahnstation, 1894 Elektrizitätswerk, umfangreichen Tonwarenindustrie bis Mitte 20. Jh.
1939 erhielt Coswig die Stadtrechte.

1945 wurde die Stadt kampflos an amerikanische Truppen übergeben. Am 1.Mai übernehmen sowjetische Truppen die Stadt.
1960 nahm der VEB Chemiewerk Coswig die Produktion von Schwefelsäure und Zement auf.
1997-98 war Baubeginn für die Herzklinik am Hasenwerder.

sehenswerte Innenstadt

Prägnant ist das Panorama aus den Türmen von Schloss, Rathaus und St. Nicolai. Auch im Zentrum imponiert der bauliche Komplex aus Rathaus, Amtshaus, Kirche und Klosterhof.

[B] Bahnhof
[L] Lindenhof
[M] Markt
[X] Holländermühle

Rathauskomplex von Coswig (Anhalt)

[R] Rathaus, nach Zerstörung um um 1490 im Renaissancestil neu erbaut. Erst 1911 wurde nach Umbauten die heutige Form des Rathauses erreicht.


Klosterhof Coswig (Anhalt)

[1] Klosterhof. 1272 gründete Fürst Siegfried l. von Anhalt-Köthen das Augustiner-Nonnenkloster. Es besaß bald darauf zwei Mühlen in Coswig sowie Teile umliegender Dörfer.
1527 wurde das Kloster in Folge der Reformation von Fürst Wolfgang von Anhalt-Köthen aufgelöst.
Heute befindet sich im ehemaligen LKloster das Coswiger Stadtmuseum.


Stadtkirche von Coswig (Anhalt)

[2] Kirche St. Nicolai, um 1150 Baubeginn. Durch Zerstörung und Wiederaufbau sind drei Baustile vereint (Romanik, Gotik und Barock). Die Orgel und die Glocken gehören zu den ältesten in Sachsen-Anhalt.

Die Stadtkirche wurde zur Kirche des Jahres 2002/2003 in Sachsen-Anhalt gewählt, und 2010 zur Radwegekirche in Sachsen-Anhalt erklärt - sie ist täglich für die Besucher geöffnet.


Sehenswertes und Markantes in Coswig (Anhalt)

[3] Amtshaus

[4] Ober- und Unterfischerei - dieser romantische Wohnbereich gehören zu den ältesten Siedlungsgebieten der Stadt. Einen unbedingten Besuch ist derStadtteil der Ober - und Unterfischerei wert..


Coswig Sachsen-Anhalt, Schloss

[5] Schloss - Verwüstung im Schmalkaldischen Krieg (1547), 1560 im Renaissancestil wieder aufgebaut, später im Barockstil erweitert. Bis 1873 als Übernachtungsmöglichkeit und Reiseziel für den Adel, zeitweilig als Witwensitz der Fürstinnen des Hauses Anhalt genutzt, wurde das Schloss dann in eine Strafanstalt umgewandelt. 1961-1998 war es Archiv.

Der Dreißigjährige Krieg hinterließ in Anhalt große Not und Verwüstungen, sodass die Fürstin Sophia Augusta von Anhalt-Zerbst (1663-1694) das Schloss in seinen Hauptteilen erst 1677 wieder herstellen ließ und es danach lange Jahre als Witwensitz nutze.

[6] Fähre - 1566 erstmals erwähnt. Als Gierfähre verkehrt sie seit 1864 als über die Elbe.
[7] Kavalierhaus
[8] Schillerpark
[9] Wilke-Haus
10 Coswiger Luch

gelehrt

Treidelweg / Elbe-Lehrpfad

vorgemerkt
Stadtteile/Eingemeindung

Bräsen, Buko, Cobbelsdorf, Düben, Hundeluft, Jeber-Bergfrieden, Klieken, Köselitz, Möllensdorf, Ragösen, Senst, Serno, Stackelitz, Thießen, Wörpen, Zieko