fotos © fotobee.de - Gleviner Mauer in Güstrow
Kreisstadt mit Natur- und Umweltpark und etwa 36.000 EW (2000); 39.000 (1985), 6.300 (1794) im Herzen Mecklenburgs
Im 6.Jh. siedelten hier am Flüsschen Nebel die ersten Slawen.
1222 wurde Güstrow erstmals urkundlich erwähnt.
1228 erfolgte der Bau einer Burg und die Stadtgründung mit Verleihung der Stadtrechte durch Fürst Heinrich Borwin II. von Mecklenburg bzw. Rostock. Güstrow wurde wegen seiner günstigen Lage zum Markstandort entwickelt, war Wohnsitz der Fürsten von Werle und der Herzöge von Mecklenburg-Güstrow und damit Residenz bis ins 17. Jh..
Die Blütezeit lag im Mittelalter mit Tuchmacherei und Bierbrauerei.
1503 ereignete sich ein großer Stadtbrand.
Im Dreißigjährigen Krieg residierte hier Wallenstein ein Jahr lang als mecklenburgischer Herr.
1733 gab es blutigen Tumult und 1800 eine "Butterrevolution" infolge
einer Teuerungswelle.
Eine zweite Blützeit erlebte Güstrow im vorigen Jahrhundert, weil es
zu einem Eisenbahnknotenpunkt geworden war und eine bescheidene Industrialisierung
voranschritt.
Heute scheint das Rennen gegen die Zeit gelaufen - mit wachsender Einwohnerzahl. Nicht nur das einst von sowjetischem Militär genutzte Areal ist samt Park neu herausgeputzt.
Heute präsentiert sich Güstro mit gut erhaltener historischer Altstadt mit wertvollen Baudenkmälern recht unterschiedlicher Baustile als eine der schönsten in Mecklenburg.
[M] Markt: klassizistische Bürgerhäuser, viele Häuser auch mit Fassaden der Renaissance, des Frühbarock und Klassizismus (16./18.Jh.), besonders schön Haus Nr. 22
[m]
Stadtmuseum: barocker Bau am Franz-Parr-Platz 10 mit Sammlungen zur Stadtgeschichte und zum Kunsthandwerk.
[T] Ernst-Barlach-Theater (1828), Klassizismus, ältestes Theater Mecklenburgs
[1] Stadtpfarrkirche St. Marien (1503/08), spätgotische Backsteinbasilika, 1880/83 Umbau zur dreischiffigen Hallenkirche, im Inneren wertvolle Ausstattung mit spätgotischer Kirchenkunst, Flügelaltar, Aussicht vom 53 m hohen Turm.
[2] Speicher
[3] Schloss (1558/1598): berühmter Renaissancebau, Residenz der Herzöge von Mecklenburg-Güstrow bis 1695, schöne Fassade, reich gestaltete Innenräume mit Stuck (Festsaal), Hirsch- und Rehfries (1571), Restaurant.
Im Schlossmuseum Kunstwerke 16. / 20. Jh., auch Gemälde aus der Werkstatt von Lucas Cranach und antike Keramik.
Park mit weitgefächerten Laubengängen umgeben.
[4] Amtsgericht. Am Franz-Parr-Platz steht ein Säulendenkmal für die Befreiungskrieger.
[5] Dom: (1226 bis 15. Jh.), gotisch mit Spuren des Übergangs von der Romanik zur Gotik; Hochaltar mit Tafelbildern, Kruzifix, Schwebender Engel von Barlach im Seitenschiff; im Chor Renaissance-Grabmäler der Güstrower Fürsten. Angrenzende Bürgerbauten, u.a. die älteste Schule Mecklenburgs und das ehemalige Hofgericht von Wallenstein, verleihen dem Platz mittelalterliches Flair.
[6] Gertrudenkapelle (1430), ehem. Friedhofs- und Wallfahrtskapelle, Fachwerkkonstruktion mit Backsteinmauerwerk, seit 1953 Barlach-Gedenkstätte
[7] Wasserturm hinter der Feuerwache, Ziegelbauten ➥ Baustraße 4/5
[8] Armesündertturm, ehemaliges Armenhaus ➥ Schnoienstr. 20
[9] Heilig-Geist-Kirche, Teil einer 1308 ersterwähnten Stiftung, Backsteingotik, ab 1524 Nutzung als Kirche. Heute befindet sich hier im Heiligengeisthof 5 das Norddeutsche Krippenmuseum.
- Kirchenmusikkonzerte im Dom und in der Pfarrkirche (Hauptsaison, dienstags)
- Osterfest im Wildpark
- KunstOffen (Mai/Juni)
- Stadtfest (Juni)
- Sommerfest im Wildpark (Juli)
- Güstrower Inselseefest (August)
- Güstrower Kunstnacht (Oktober)
- Weihnachtsmarkt (Dezember)
Atelierhaus (1930/31) am Inselsee ➥ Heidberg 15. Hier lebte und arbeitete der Bildhauer von 1931 bis zu seinem Tod 1938 und hinterließ rund 400 Plastiken und 2000 Zeichnungen.
Gertrudenkapelle - Gedenkstätte für den ewig modernen Ernst Barlach mit überwiegend sakralen Werken des Bildhauers.
Rosengarten ➥ Paradiesweg
am Barlachweg entlang durch Bruchwald und Schilfgürtel am Inselsee zum Strandbad mit Bootsverleih und rüber zur Schöninsel
Utkiek östlich von Schabernack. Der Inselsee erstreckt sich weit nach Südwest. Seinen Namen erhielt er nach der Schönen Insel, auf der noch eine alte Wallanlage von früher Besiedlung kündet. Das Herrenhaus auf der Insel ist über eine Brücke erreichbar - wenn diese nicht gerade gesperrt ist. Insel und Uferzone sind als Biotop ausgewiesen.
Die Uferbereiche sind durch breite Röhrichbestände und einen schmeleren Saum an Ufergehölzen gekennzeichnet. Fischotter und Windelschnecken fühlen sich heimisch, im kalkhaltigen See u.a. die Armleuchteralgen. Der westlich Teil gehört zum NSG Gutower Moor.
August der Starke, König von Polen und Sachsen, wohnte im Dezember 1712 während des Nordischen Krieges im Eckhaus Hollstraße 20
Bockhorst, Dettmannsdorf, Güstrow, Klueß, Plauer Vorstadt, Schabernack, Suckow, Südstadt