Cottbus, Chóśebuz Altmarkt © flashpics

Cottbus bzw. Chóśebuz ist eine Stadt voller trutziger Energie, recht begrünt und kreisfrei. Mit etwa 105.750 EW (2004) auf 164,2 km² in 59 - 90 m ü.NN. ist sie die zweitgrößte im Land Brandenburg mi

ortsgeschichtlich

Kaiser Heinrich I. wusste sicher noch, wo es lang ging! Und es ist nicht etwa nur Legende, dass der Heinrich am linken Ufer der Spree eine Burg errichten ließ, um den Flussübergang der wichtigen Salzstraße zu sichern, und aus dieser Stelle habe sich dann Chotibuz entwickelt. Denn Burgen im Osten errichten war Heinrichs größte Leidenschaft. Dazu gehörte meistens, bereits bestehende Burgen einzunehmen oder zu zerstören. Doch obwohl sich Heinrich zwar Der Erste nannte, konnte auch er nicht immer überall und als erster sein. Bereits ab 8. Jh. siedelten hier die (westslawischen) Lusici.
Die Errichtung eines Burgwalls (heute der Gerichtsberg) erfolgte im 10. Jh., ab dem 11. Jh. entwickelte sich eine Siedlung.
1156 erfolgte die früheste urkundliche Erwähnung des Marktflecken Chotibuz.

1199 wurde Cottbus mit Umland als Lehen des Bistums Meißen an ein fränkisches Adelsgeschlecht vergeben - mit Mann und Maus. Ab dem 13. Jh. siedeln sich immer mehr Deutsche an. Im 15. Jh. wurde Cottbus als Stadt befestigt;
Im 18. Jh. kamen auch französische Hugenotten, die sich besonders auf die Herstellung feiner Textilien verstanden. Aus diese Tradition heraus entwickelte sich Cottbus im 19. Jh. zu einem Textistandort mit 60 Fabriken.
Cottbus war brandenburgisch, dann preußisch, 1952 bis 1990 Sitz der Bezirkes Cottbus der DDR und ist nun wieder brandenburgisch.

Historische Altstadt

Mittelalterliche Stadtanlage mit den bedeutenden Ensembles Altmarkt, Oberkirchplatz, Klosterkirchplatz, Spremberger Straße mit Schlosskirchplatz, Stadtmauer und Wallanlage, Schlossberg sowie Mühleninsel.

[A] Altmarkt, bedeutendes Bauensemble aus Häusern 17. bis 18. Jh. mit Marktbrunnen
[S] Schlossberg mit Amtsgericht am Gerichtsplatz, ursprünglich Schloss im Stil der Neorenaissance (1877), Unterbau des Turmes aus 1199. Unterhalb am Spreeufer finden sich noch einige Fachwekhäuser, die Gerberhäuser. Interessant die Galerien unter den Dächern.

Cottbus Innenstadt

[1] barocke Schlosskirche (1707/14) von Hugenotten erbaut, neugotischer Westturm (1870)
[2] Spremberger Turm (Wahrzeichen), Teil der einstigen Stadtbefestigung, Zinnen 1825 aufgesetzt
[3] Stadtbefestigung (15. Jh.) mit Münzturm, Stadtmauer; Promenaden am ehem. Wallgraben
[4] Staatstheater im Jugendstil (1908, B. Sehring), ca. 300 m weiter bis Schillerplatz
[5] Museum für Natur und Umwelt
[6] Stadthalle; Neubaukomplex (DDR Plattenbau) Innenstadt
[7] Wendische Kirche, zuvor Klosterkirche, (Anfang 14. Jh.) frühgotisch, Backstein, Netzgewölbe
[8] Oberkirche, dreischiffige spätgotische Hallenkirche, Backstein, 1945 ausgebrannt
[9] Brandenburgische Kunstsammlungen

weiterhin:

- Klosterkirchplatz, Spremberger Straße
- Cottbuser Wasserturm
- Bauhaus-Schule
- Neues Rathaus
- Dieselkraftwerk E-Werk (Wasserkraftwerk)

parkig:

Goethepark, Eliaspark, Spreeauenpark

tierisch

Tierpark

wissenswert

TU Cottbus, FH Lausitz (Cottb./Senftenb.)
Raumflugplanetarium Juri Gagarin Mitte

Wohnen in Cottbus

1995 war die reichliche Hälfte des Wohnimmobilienbestandes durch Plattenbauten geprägt. Diese Gebäude wurden vorwiegend in den 70er und 80er Jahren in Geschosswohnanlagen errichtet. Rund 17.000 Wohnungen stammen noch aus der Zeit vor 1945. Große Wohngebiete in Plattenbauweise im Norden und Süden der Stadt (Schmellwitz und Sachsendorf) stehen einer gewachsene Altbaustruktur in der Innenstadt gegenüber. Einfamilienhausgebiete befinden sich in Randlagen - Branitzer Siedlung, Klein Strbitz, Windmühlensiedlung.

gründerzeitliches Cottbus

Der Bereich vor dem Bahnhof, groß und weiträumig gestaltet mit modernen Zweckbauten, schirmt Wohngebäude in gemischter Bauweise etwas ab. Dabei sind auch einige hübsche Farbtupfer aus der Gründerzeit zu sehen.


Stadtteile/Eingemeindung
Cottbus Schloss Branitz Barock Carl Blechen, Fürst Pückler © Udo Kruse

Der Fürst-Pückler-Park in Branitz (1848/70) mit zwei Pyramiden (Land-Tumulus und See-Tumulus) steht auf der UNESCO-Denkmalliste. Gartenkünstler und Reiseschrift-steller Fürst Hermann von Pückler-Muskau schuf diesen Landschaftspark nach englischem Vorbild. Das Schloss (1772) zeigt eine Dauerausstellung dieses Genießers.

Branitz wurde 1927 teileingemeindet, 1974 folgte der Park, 1994 der Rest.


Cottbus, Lage einiger Ortsteile

1871 Schlossgebiet, Mühleninsel, Metzt und Markgrafeninsel, 1872 und 1904 Brunschwig, 1904 Gemeinde Ostrow;

Dissenchen / Deank 1994
Döbbrick / Depsk 1994
Kahren 1994
Klein Döbritz nach 2001(?)
Lakoma nach 2001(?)
Madlow / Modlej 1926 Teil, 1950 Rest
Merzdorf 1994
Sachsendorf / Knorawa 1927
Sandow, Landgemeinde 1904
Saspow / Zaspy
Schmellwitz / Chmjelow
Sielow 1994
Skadow / kodow 1994
Spremberger Vorstadt / Grodkojske ps'edmesto
Stadtfeld
Ströbitz / Strobice 1927: Teil
Willmersdorf / Rogozno 1994
Maiberg und Schliechow 1994
Ortsteile: 2003 Gallinchen, Groß Gaglow / Gogolow 1927 Teil, Kiekebusch / Kibu