Straubing - die Gäuboden-Metropole

Stadtplatz Straubing

fotos © galerie / fotobee.de - weiter Stadtplatz von Straubing

kreisfreie Donaustadt mit rund 43.000 EW (2004) in 300 m ü.NN. im Gäuboden südlich vom Bayrischen Wald;
beliebte Tagungsstadt mit hohem Lebenswertgefühl

ortsgeschichtlich

Der keltische Siedlungsort namens Sorviodurum" wurde Militärstützpunkt der Römer. Um 75 bestanden hier Kastelle, Hafen und ein Lagerdorf der Römer. Um 450 bestanden Siedlungen im heutigen Stadtgebiet.
Um 900 wurde der Ort erstmals urkundlich genannt.
1029 kam das Königsgut Strupinga in Besitz des Augsburger Domkapitels.

1218 gründete der Wittelsbacher Herzog Ludwig der Kelheimer die Neustadt.
1353 wurde Straubing Residenzstadt des Herzogtums Straubing-Holland;
1425 fiel die Stadt an die Münchner Linie der Wittelsbacher und mutierte ländlich, erhielt aber eine zentrale Funktion als Markt- und Schrannenort für Gäuboden und den Bayerischen Wald.
1535/36 erfolgte die Auflösung der Grundherrschaft des Augsburger Domkapitels.

Straubing war im Dreißigjährigen Krieg 1633/34 schwedisch besetzt und im 18 Jh. wegen verschiedensten Erbstreitigkeiten dreimal durch Österreichischer.
1780 verwüstete ein großer Brand die nordwestlichen Stadt.

Nach Bau der Eisenhahnlinien nach Regensburg und Passau (1859/60) vollzog sich um 1900 gewerbliches Wachstum, begleitet von starker Bautätigkeit.
Wie darf man den Straubinger Metzgerputsch von 1920 bewerten, der sich gegen das Verbot des Schwarzschlachtens richtete? Mit welchem Ergebnis endete der Aufstand?

1944/45 trafen schwere Zerstörungen durch Luftangriffe die Stadt.

Nach 1945 erfolgte verstärkte Industrieansiedlung sowie der Bau neuer Wohnsiedlungen im Süden und Osten der Stadt. Südlich vom Bahnhof erhielten die meisen Behörden Platz. Es erfolgte die weitere Entwicklung als Schul- und Einkaufsstadt.

1996 eröffnete der Donau-Hafen Straubing-Sand.
2000 Gründung des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe.

sehenswerte "Neustadt" genannte Altstadt
Spitzwegwinkel

Zwar gibt es auch noch einige recht mittelalterlich anmutende Gassen - wie am Spitzwegwinkel.
Sonst fallen die steil aufragenden Speichergiebel und Rokokofassaden auf, wie die am Ludwigsplatz 10 und 32 (östlich vom Stadtturm) geschaffenen von Mathias Obermayr.

[S] Stadtplatz, breiter Straßenmarkt, durch den Stadtturm mit den beiden barocken Brunnen der Stadtheiligen St. Jakob und St. Tiburtius geteilt. Vielgestaltige Ansammlung von im Kern spätmittelalterlicher Häuser - Barock, Klassizismus bis zum Historismus und Jugendstil.


historische Mitte von Straubing - der Stadtturm

[R] Rathaus, ehemals gotisches Handelshaus, 1382 Umbau zum Rathaus, Abriss des gotischen Giebels (1826) und Errichtung einer neogotischen Fassade (1893). Historisch blieb der Rathaussaal hinter gotischen Fenstergewänden.

[T] Theater Am Hagen

[m] Gäubodenmuseum an der Frauenhoferstraße in zwei ehemaligen Adelshäusern. Gezeigt wird der weltberühmte Straubinger Römerschatz aus dem 3. Jh., 1950 entdeckt. Und mehr: Schmuck- und Waffenstücke aus der Jungsteinzeit und von den Bajuwaren, Stadtgeschichte...

[1] Stadtturm am Ludwigsplatz 1, Wahrzeichen
achtgeschossiger, spätgotischer Feuer- und Wachturm, Grundlegung 1316, bis ins 16. Jh. mit Tümerwohnung und fünf Spitzen ausgebaut auf 68m Höhe. Von oben ein herrlicher Blick auf die mittelalterliche Stadtanlage bis in den Bayerischen Wald.


Straubing Plan der Innenstadt

[2] Dreifaltigkeitssäule (Anfang 18. Jh.), Plastiken von den Salzburgern Bernhard Mandl und Bildhauer Franz Mozart

[3] Kirche St. Jakob und St. Tiburtius (Ende 14. Jh.), spätgotische dreischiffige Hallenkirche, innen überwiegt barocke Ausstattung, u.a. prägnanter Kapellenkranz und Chorumgang. Glasfenster - u.a. nach Entwurf von Albrecht Dürer geschaffenes Moses-Fenster.


Jesuitenkirche in Straubing

[4] Jesuitenkirche - im Bild.
Die ehemals gotische Frauenkapelle wurde 1631 dem Jesuitenorden überlassen?, 1683 barock und saalartig umgebaut, Eingangsportal (innen!) mit Madonna (14.Jh.).

[5] Pulverturm oben, Weytterturm darunter. Ende 15. Jh. wurde die Stadtbefestigung erweitert, um auch das Handwerkerviertel zu schützen. Neben diesen beiden mittelalterlichen Wehrtürmen sind Fragmente der Mauer erhalten. Der Pulverturm ist heute "Kriegergedächtnisstätte".

[6] Nordtor, 1628 frühbarock umgestaltet zum Spitaltor, weil gelegen hinter dem Bürgerspital mit Dreifaltigkeitskirche (1780, früher Klassizismus).

[7] Salzstadel


[8] Karmelitenkirche Hl. Geist - 1368 ließ sich hier der Bettelorden der Beschuhten Karmeliten nieder - eine spätgotische dreischiffige, lichte Hallenkirche mit einem Mönchschor, erbaut in mehreren Phasen bis 1430. Als Baumeister wirkten dabei wohl Hans Krumenauer und Hans von Burghausen. 1700 wurde die Kirche durch Wolfgang Dientzenhofer voll barockisiert.

[9] Herzogsschloss (1356), erbaut als Wohnhaus Albrecht l. von Straubing-Holland, mit Herzogsturm, Fürstentrakt, Rittersaal, Kemenatenturm (an der Donau) sowie Schlosskapelle, als weltliche Regierungszentrale mit Rentmeister-, Kasten- und Mautamt sowie als Verteidigungsbastion. Trutzig genug, um heute als Sitz des Finanzamtes sowie als Stadtarchiv und Bibliothek - im Salzstadel - zu funktionieren.

[11] Ludwigstor
[12] Christuskirche

[10] Ursulinenkirche "Unbefleckte Empfängnis"; 1691 gründete der Orden der Ursulinen in Straubing ein Bildungsinstitut für Mädchen. Von 1736 bis 1741 schufen die berühmten Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam als letztes gemeinsames Werk die Klosterkirche, die in einem einzigartigen Zusammenklang von Architektur, Skulptur und Malerei den Übergang vom Barock zum Rokoko zeigt. Gerade im Teamwork hätte man einige Fingerzeige zum Thema an die Ursulinen erwarten dürfen.

[13] Kirche St. Veit
nach einem am Vorabend des St. Vitus-Tages 1393 ausgebrochenen Stadtbrand gelobte die Straubinger Bürgerschaft den Bau einer Kirche. Die gotische Backsteinkirche wurde Anfang 18. Jh. barockisiert. Die Deckenbilder von Felix Hölzl (1762) erzählen die Vituslegende; die Seitenaltäre schmücken Gemälde von Cosmas Damian Asam (um 1718). Tagsüber bis zum Gitter geöffnet.

[14] Synagoge (1907)

persönlich
festlich:

Mitte August Gäubodenfest (seit 1812), zweitgrößtes Volksfest in Bayern, mit Ostbayernschau

Stadtteile/Eingemeindung
Lage einiger Orte im Stadtgebiet von Straubing

Alburg, Breitenfeld, Eglsee, Frauenbrünnl, Gollau, Gstütt, Haid, Harthof, Hofstetten, Hornstorf, Ittling, Kagers, Kay, Kleinlindloh, Lerchenhaid, Mitterast, Oberast, Ringenberg, Sossau, Straubing, Unterzeitldorn, Wimpasing, Öberau