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Grafenwöhr

Grafenwöhr ist eine Stadt mit rund 6.500 EW (1972) auf 21.619 ha - davon reichlich 88% Truppenübungsgelände - in 410 m ü.NN.

ortsgeschichtlich

1270 erfolgte die erste urkundliche Nennung von Hütten und Grub, 1280 von Gößenreuth, 1334 von Gmünd.
1279 wird die Siedlung "Hertwigshof" erstmals urkundlich erwähnt, die als Vorläufer von Grafenwöhr gilt.
1361 wird die Siedlung auf Betreiben der Grafen von Leuchtenberg durch Kaiser Karl IV. zur Stadt erhoben. Es folgt der Bau einer Vorstadt.
1422 kommt Grafenwöhr an die kurpfälzischen Wittelsbacher.

1535 verlieh Kurfürst Ludwig der Stadt das Recht, jährlich vier Märkte abzuhalten.

Erzgewinnung, Verhüttung und Verarbeitung brachten im 16. Jh. bescheidenen Wohlstand in Grafenwöhr und Umgebung. Mit dem 30jährigen Krieg wurde die Stadt durch mansfelder, schwedische, österreichische und kaiserlich-bayerische Truppen mehrfach geplündert und gebrandschatzt, verpfändet. Gößenreuth und Gmünd gerieten ebenfalls in Schutt und Asche.
1623 Pfandweise Übernahme der Oberpfalz durch Bayern und Beginn der Rekatholisierung und der Pest. Weitere Kriege, Hungersnöte und Feuerbrünste setzten der Stadt fast regelmäßig zu und dezimierten die Bevölkerung fast vollständig.

1904 wurde die Lokalbahn Pressath-Kirchenthumbach eröffnet, und die Gründung des Truppenübungsplatzes in Grafenwöhr durch Prinzregent Luitpold von Bayern 1908 brachte Arbeit, Lohn und endlich einen Aufschwung. Innerhalb eines Jahres verdoppelte sich die Bevölkerung.

1937 wurde der Truppenübungsplatz Grafenwöhr erweitert und damit auch zahlreiche Ortschaften der Umgebung beerdigt.

1945 wurde der Ort und das Lager(?) durch zwei Bombenangriffe schwer beschädigt. Zahlreiche Personen mußten dabei ihr Leben lassen.

Nach dem Krieg nahm Grafenwöhr einen langsamen wirtschaftlichen Aufschwung. Der amerikanisch verwaltete NATO-Truppenübungsplatz mit reichlichem Sperrgebiet trug dazu bei.

sehenswerte Innenstadt

[M] Marktplatz, 1870 durch Brand verwüstet, Wiederaufbau der Häuser mit der Traufseite nach vorn
[m] Kultur- und Militärmuseum, Schloss Grafenwöhr wurde 1598 zusammen mit 15 Häusern durch Brand zerstört > Martin–Posser-Straße 14
[R] Rathaus (1462), dreigeschossiger Steildachbau, spätgotische Fenstergewände und Eckquaderungen, Westfassade 1920 überarbeitet
[1] ehem. Pfarrhoff, zweigeschossig Walmdachbau (1559) > Alte Pfarrgasse 6
[2] Hotel Zur Post

Markantes und Sehenswertes in der Innenstadt von Grafenwöhr in der Oberpfalz

[3] ehem. Handwerkerhaus, eingeschossig Satteldachbau, im Kern spätmittelalterlich, nach Brand 1870 wieder aufgebaut > Marktplatz 11
[4] Kirche Maria Himmelfahrt Saalkirche mit Satteldach und eingezogenem, fünfseitig geschlossenem Chor, Flankenturm mit Spitzhelm, Chor und Turmuntergeschosse 14. Jh., Langhaus neugotisch, nach Brand 1830 wieder aufgebaut
[5] zur Stadthalle
[6] Stadtpark am Thumbach
[7] Kreuzweg zur Kapelle Maria Hilf auf dem Annberg

weiterhin:

- Kastenhaus (1532), ursprünglich Getreidespeicher, dreigeschossiger Giebelbau, auf der Südseite an die Stadtmauer angebaut, Torbau an der Westseite

- Wasserturm [1909/11), Treppenturm aus Eisenbeton, 43,5m, fränkischer Baustil, Fachwerk-Turmaufsatz, Wahrzeichen der Stadt und Eingangsportal in eine andere Welt - ehemaliges Forsthaus (1909/10), im Stil eines oberbayerischen Bauernhauses, verputzter Backsteinbau mit Satteldach, Eckerker, rückwärtige Holzverschalung > Lager des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr - Stadtmauerreste (14. Jh.) aus Sandsteinquader- und Bruchsteinmauerwerk > z.B Pressather Straße 6 bis 10, An der Stadtmauer 3, Marktplatz 2 und 16, 17 usw.
- Herz-Mariä-Kirche in Gmünd.(1958)

persönlich

Elvis Presley, US-amerikanische Rocklegende, sang und ballerte(?) November/Dezember 1958 in Grafenwöhr.

Stadtteile/Eingemeindung

1946 erfolgte die Eingemeinduung der Orte Gößenreuth, Rosenhof, Kollermühle.
1972 wurden die Gemeinden Gmünd und Hütten nach Grafenwöhr eingemeindet. Die Orte Bruckendorfgmünd, Dorfgmünd, Hammergmünd, Josephsthal, Moos gehören mit zum Stadtgebiet.