entlang der Schloßstraße von Neuenstein

Neuenstein ist eine Stadt mit rund 6.200 EW (2007) auf 47,84 km² in 284m ü.NN. am Zusammenfluss von Epbach und Bernbach

Zur Stauferzeit bestand hier bereits eine Burg nahe einer hier vorbei führenden Reichsstraße.

Um 1200 erwarb eine mit den (Kocher-)Steins verwandte Niederadelsfamilie das Regensburger Lehen, errichtete eine neue Burg "Neufels" und nannte sich selbst dann "Neuenstein".
1230 wurden die Herren von Neuenstein erstmals urkundlich erwähnt.

1325 wurde ein Beistandspakt zwischen dem Erzbischof von Mainz und den Herren von Neuenfels gegen drohende Übergriffe der Hohenloher geschlossen, darin erstmals konkret die Burg Neufels genannt und die entstandene Siedlung als Stadt bezeichnet.

In finanzieller Schieflage kann man sich selten seine Gönner aussuchen: Fritz von Neuenstein diente 1313 Gottfrieds von Hohenlohe am Italienfeldzug als Edelknecht. Das offenbar recht fruchtbare und sehr Besitz und Macht(?) zerteilende Geschlecht verkaufte schließlich 1335 mehrere Anrechte.

Das war die Chance für Kraft III. von Hohenlohe. Er ersuchte König Karl IV. um die Erlaubnis zur Geründung einer Stadt. 1351 wurde diese beurkundet.
1351 folgte der Ausbau von Burg und Stadt Neuenstein durch die Hohenloher. Ein Schlichtungsgebot des Burggrafen von Nürnberg von 1356 gemahnte beide Seiten - von Neuenstein und von Hohenlohe: "Die Parteien sollen gut Freund seien." Und im Sinne dieser guten Freundschaft durften die Herren von Neuenstein dem Kraft von Hohenlohe vier Jahre dienen. Auch das Hochstift Mainz blieb begierig und kaufte bis 1372 drei Viertel von Burg und Stadt Neufels. Das erinnert alles an Robin Hood. Und wen wundert es, dass Neuensteiner raubritterlich Kaufmannszüge überfielen und damit den Zorn der Haller auf sich zogen. 1441 zerstörten die Haller Burg und Stadt Neufels. Nach solcher Turbulenz blieben auch die zu zeugenden Erben aus. Armer Siegmund.

1509 verlieh Kaiser Maximilian l. der Stadt Neuenstein ein Wappen, identisch dem der erloschenen Familie - ein roter Hammer auf silbernem Schild.
1555 bis 1698 war Neuenstein Residenzstadt derer von Hohenlohe.

sehenswerte Innenstadt

2008 wurde nach viel Mühen die Ortsumgehung eröffneten und die Innenstadt vom Durchgangsverkehr - besonders kritisch in der Schlossstraße - entlastet. Damit einher ging eine Aufwertung der historischen Altstadt. Auch wenn Das stattliche Eckgebäude Hintere Straße/Schloßstraße, zuletzt als Gasthaus genutzt, deutlich für einen Niedergang steht (2014), weist das Städtchen auch aufgewertete repräsentative Bebauung auf, überwiegend aus dem 16./17. Jh. und mit hohem Fachwerkgiebel. Mehrere Höfe verweisen auf die Tradition einer Ackerbürgerstadt.

Am Schloss von Neuenstein

[R] Rathaus (1744), EG und Fachwerk an der Traufseite noch vom durch Brand zerstörten Vorgänger (16. Jh.). 1782 gab es einige Umbauten. Um 1980 erfolgte eine Erweiterung durch zwei Nachbargebäude > Schlossstraße 20
[m] Hohenlohe-Museum > Scchlossstr.49

[1] Schloss am Schwanensee, ursprünglich mächtige Wasserburg (12. Jh.), um 1560 zur Renaissanceresidenz erweitert


Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Neuenstein

[2] Fräuleinsbau (um 1574), Renaissance


Turm der Neuensteiner Stadtkirche

[3] Stadtkirche

[4] Apotheke (seit 1812 ), einst Amtshaus (16. Jh.), zweigeschossig verputzter Fachwerkbau, EG massiv, Hinterhaus (17. Jh.) > Hintere Straße 8

[5] Bürgerturm (1620), für Verteiteidigungszwecke errichteter Rundturm, der viel mehr die Rolle als Armenhaus erfüllte.
[6] Gasthaus Zur goldenen Sonne, Fachwerk (1786)

[7] Altes Spital (1474), zuerst herrschaftliches Wohnhaus, Renaissance, 1997 saniert, Spitalgasse


[8] Die mittelalterliche Stadtbefestigung mit doppelten Mauerring wurde nach Mitte 19. Jh. mit beiden Stadttore weitreichend abgebrochen. An der Südseite Neuensteins hin zum Stadtpark am Epbach blieb sie noch am besten erhalten, wahrscheinlich wegen einiger dort an die Mauer gesetzte ältere Gebäude. Das Torhaus (1907), Neurenaissance, ist das historisierende Entré zum Park.
[9] Stadtpark (1975 angelegt) mit Schleifsee/Schleifmühle?

kulturell

Kulturbahnhof Bahnhofstr., Familienzentrum, Ateliers, Ausstellungen, Versammlungen

persönlich

Georg Wilhelm Schraden, Mundartschriftsteller, wurde hier 1847 geboren.

Stadtteile/Eingemeindung

Kirchensall, Kleinhirschbach, Grünbühl, Kesselfeld, Eschelbach, Obersöllbach