fotos © fotobee.de - Marsberg
foto © Achim Lueckemeyer / pixelio.de - Blick in das Diemeltal
Marsberg ist eine 2-Etage-Stadt mit 22.475 EW (2000) an der Diemel und auf einem Bergsporn
Zu Zeiten Karls des Großen grenzte hier das Frankenland an das Reich der Sachsen. In den fränkischen Reichsannalen wurde der Ort hoch über dem Diemeltal als "Eresburg" erwähnt. Diese Wallburganlage der Sachsen beherbergte angeblich deren bedeutendstes Heiligtum, die Irminsul.
772 wurde die Anlage im Zuge der Sachsenkriege erobert, zurückerobert, blieb erst nach der dritten Eroberung 776 in fränkischer Hand. Von hier aus die Christianisierung des Sachsenlandes. Es erfolgte der Bau der Klosterkirche und Benediktínerabtei. Dabei wuchs der Ort zu Stadtberge, dem heutigen Stadtteil Obermarsberg.
Um 1220 erhielt Obermarsberg eine Stadtmauer das Recht zur Selbstverwaltung, 1222 ein Stadtgericht, kurz darauf einen Magistrat mit Bürgermeister und ein erstes Stadtsiegel. Von der Befestigungsanlage sind zwei der einst sieben Türme sowie Reste der Ringmauer erhalten. Die Eresburg selbst wurde 1646 zerstört.
Reiche Kupfer-Erzvorkommen nahe der hier kreuzenden Fernhandelswege motivierten zur Gründung der Siedlung Horhusen (heute Niedermarsberg). Bergbau in der Region ist das ganze Mittelalter hindurch belegt. Aber erst im 19. Jh. wurde er stark ausgedehnt. Mehrere große Gruben entstanden hier, bis der Bergbau 1945 erlosch:
Seit Jahrhunderten wird hier auch Glas produziert und geblasen.
Obermarsberg besitzt einen historischen mittelalterlicher Stadtkern auf weit sichtbaren Bergkegel, mit alten Gassen und dem letzten Pranger Westfalens am Buttenturm.
[B] Bahnhof
[R] Altes Rathaus
[m] Besucherbergwerk Kilianstollen, seit 1984 für Besucher wieder zugänglich. Führungen und Fahrungen mit der noch in Betrieb befindlichen Grubenbahn vernschaulichen die Tradition des Kupferbergbaus und die harte Arbeit des Bergmannes.
[1] Nikolaikapelle (nach 1220), Spätromanik. Vielleicht wurde sie sogar einst in der sagenumwobenen Eresburg errichtet?
[2] Stiftskirche St. Peter und Paul, Gotik
[3] Buttenturm auf der Nordseite des Eresberges. Er steht nur noch halbhoch, wurde früher gern als Gefängnis genutzt.
[4] Reithalle
[5] Tennishalle
[6] Hallenbad
[7] Bilsteinturm, östlich davon Muschelkalk-Aufschluss
[8] Wasserturm nur noch in Resten zu sehen
[9] Rittersprung - bis an die Drakenshöhlen?
Kalk und Wasser sind auch für die Entstehung des Kalkhöhlenlabyrinthes in den Tiefen des Eresberges verantwortlich. Sagenumwoben sind die Drakenhöhlen. Angeblich soll in den weit verzweigten Gängen ein prachtvoller Goldschatz vergraben sein. Eine Überlieferung - textlich belegt durch das Reisetagebuch eines isländischen Abtes 1150 - berichtet sogar, dass hier der Nibelungenheld Siegfried gegen den fürchterlichen Drachen Fafnir kämpfte und in dessen Blut badete.
1975 vereinigten sich 14 Städte und Landgemeinden zur Stadt Arnsberg.
Beringhausen, Borntosten, Bredelar. Canstein, Erlinghausen, Essentho, Giershagen, Heddinghausen, Helminghausen, Leitmar, Meerhof, Niedermarsberg, Obermarsberg, Oesdorf, Padberg, Udorf, Westheim