Bad Bodenteich ist ein Flecken mit rund 3.800 EW (2012) am Ostrand der Lüneburger Heide, eingebettet in Wiesen, Wälder, Moor und Heide.
Im 9. Jh. entstand hier die früheste Anlage einer Burg als Motte.
Im 12. Jh. spätestens war eine Siedlung nahe dem befestigten Wohnsitz der Ritter von Bodendike entstanden.
1293 wird die Bodenteicher Wasserburg erstmals urkundlich erwähnt als Stammsitz der Ritter von Bodendike. Die strategisch günstig gelegenen kleinen Festung war begehrter Zankapfel zwischen den Herzögen von Lüneburg und Braunschweig und ihren
Gegnern.
1323/28 erfolgte der Verkauf an die Lüneburger Herzöge. Trotzdem blieb die Burg weiter umkämpft, verkauft und verpachtet - besonders in den Jahren 1371 bis 1648.
Auch Raubritter wie Werner von Boldensen trieben sich herum. ln dieser Zeit (14./15.Jh.) erfolgte wohl auch der weitere feste Ausbau der Burg.
1519 soll die Burg in der Hildesheimer Stiftsfehde zerstört, dann wieder aufgebaut worden sein.
1654 nach Ende des 30jährıgen Krieges kam die Burg in landesherrschaftliche Hände, wo sie bis 1871 verblieb und als Verwaltungssitz diente.
Im 18. Jh. entstanden nach Trockenlegung des Sees die Seewiesen.
Ab 1971 hat der Flecken das Burggelände mit den Gebäuden übernommen und die Sanierung begonnen.
[R] Rathaus ➥ Hauptstraße / Busbahnhof
[1] Burg Bodenteich - alte Wasserburg (1250) mit Turmausblick. Seit 1999 ist der Burgturm wieder begehbar.
Im Burgmuseum wird die Geschichte der ehemals an einer schmalen Furt durch sumpfiges Gelände errichteten Feste erhellt ➥ Burgstraße
Ein Barfußpfad mit Info-Stationen zur Archäologie und Geschichte des Gesundheitswesens verläuft um die Burg. [?] Kneipp-Heilbad, Schrothkuren
[2] Brauhaus, 1656 erstmals erwähnt, 2004 Wiederaufbau
[3] Kirche St. Petri
[4] Aue mit Parksee, Barfußpfad an den Seewiesen und Kurpark östlich der Aue mit umfangreichen Freizeit- und Sportangeboten
[5] mittelalterliches Fort
Der staatlich anerkannte Kneippkurort (Kneipp- oder Schrothkuren) bietet in idyllisch, ländlich und naturnaher Umgebung gute Vorraussetzungen für Erholung und Entspannung. Bei guter Luft und mildem Reizklima kann man unbekümmert tief durchatmen.
Naturerlebnispfade in der Bodenteicher Heide und den Seepark verschaffen Einblicke in einmalige und sehenswerte Landschaftsformen. Die weiten feuchten Seewiesen, die anstelle des einst größten Sees der Südheide anlandeten, wurden zum Touristenparadies für zahlreiche Wiesenvögel.
Bokeler Heide - 13 km südlichwestlich, ein schönes Fleckchen Heidelandschaft. Hohe Birken setzen zauberhafte Akzente im sandigen Gelände. Im Spätsommer bilden ihre weißen Stämme einen herrlichen Kontrast zum purpurrot blühenden Heidekraut. Dazwischen stehen die schlanke Wacholdersträucher. Die niedrigen Hügel im Gelände sind ibrigens bronzezeitliche Hügelgräber
Seeparkfest im August
Ein gottesfürchtiger Amtmann ermahnte die sündig verschwenderischen Bodenteicher vergebens, bis der Herr persönlich ein Zeichen setzte. Er verwandelte den ertragreichen Boden in minderwertigen. Die geläuterten Einwohner läuteten die Kirchenglocke lange und heftig, bis sie zersprang. Der Amtmann versenkte sie in den See, aus dessen Tiefe sie zur Geistersunde mahnend weiter ertönt. Man muss sich nur um Mitternacht in die Seewisen setzen und genau lauschen. Wem dann die Glocke läutet der wird wiesenseelig oder ist von Sinnen. Bildhauer Frijo Müller-Belecke aus Hemmoor den Mahner eindrucksvoll ins Fleckenzentrum gesetzt.
mit Abben und Schafwedel