fotos © fotobee.de - liebevoll gepflegte Lohnestraße
ist eine Kreisstadt mit rund 16.500 EW (2002) auf 104,45 km² in 38 m ü.NN. an der Lohne, östlich der Dammer Berge und nördlich des Dümmer (See)
Ein nach tief bewaldeten Besitzungen benanntes Adelsgeschlecht erbaute im 12. Jh. hier eine Wasserburg, die dann konsequent nach den Edelen de Thefholte genau so benannt wurde. Mit der Zeit hat sich das sprachlich in "Diepholz" verändert.
Bis zum Tode des letzten Grafen zu Diepholz (1585) war die Burg Diepholz Wohn- und Residenzsitz jener Edelherren. In einer kurzen aber glanzvollen Zeit hielt Prinz Ernst-August mit seiner Gemahlin Pfalzgräfin Sophie Hof in Diepholz.
Als erster der hannoverschen Kurfürsten gelangte er 1692 auf den Thron von Hannover.
1380 verlieh der Edle Großherr Johann III. von Diepholz das Osnabrücker Stadtrecht. Es ging im Lauf der Zeit verloren, wurde aber durch Beschluss der preußischen Regierung 1929 erneuert.
Das historische Bild einer Ackerbürgerstadt schwächte sich mit der Zeit immer mehr ab. Mit den Strukturveränderungen etablierten sich mittelständische Betriebe verschiedenster Branchen. Standortvorteile sind offensichtlich.
1977 wurde Diepholz moderner Sitz des neuen Landkreises.
Aus der Vogelperspektive mutet alles recht friedlich und erfrischend an. Deshalb sollte man das Zentrum nicht nur umgehen sondern begehen, am besten in den Fußgängerbereichen.
[A] Altes Rathaus (1905) mit Ausstellungen im Ratssaal
[N] Neues Rathaus, Buntglasfester von S. Fontheim > Pferdemarkt 14d.
[1] Schloss Diepholz (12. Jh.) Am Burggraben, von den Edelherren von Deefholte erbaut mit Schlossturm 43 m hoch, heute Sitz des Amtsgerichtes bzw. Heimatmuseum. Gegenüber dem Schloss auf einer Insel der Lohne liegt der ehemalige Burgmanns- und Gutshof Münte. Das Fachwerk-Wohnhaus stammt im östlichen Teil aus 1635, im westlichen aus 1775.
[2] St. Nikolai (1802/06), Turm 32 m. Das Fachwerkhaus dahinter erinnert an die vielen Burgmannssitze, die einst um die 1800 abgebrochene alte Pfarrkirche lagen.
[3] Müntepark, nach dem Müntegebäude am Park so benannt.
Freibad südlich angrenzend
[4] Ein Gang durch die idyllische Lohnstraße vermittelt einen Eindruck vom "alten Diepholz". Haus Nr. 4 ist als einstiges Tuchmacherhaus kenntlich gemacht.
[5] Hallenbad
Die Lohne zeigt sich wie ein natürlicher Fluss, wurde aber künstlich zur Hochwasserentlastung angelegt. Geteilt bildet sie eine Insel, auf der sich ab 1600 Tuchmacher niederließen. Nach dem Zusammenfluß am Rathauswehr wird die Lohne zur Flöthe und fließt in die Hunte.
Westlich der Stadt zieht sich an der Oldenburger Grenze entlang ein Hochmoor von wechselnder Breite hin. Große Strecken sind fast noch unberührt, so daß es zur Erhaltung unter Naturschutz gestellt wurde. Der Naturpark Dümmer bietet mit seinem gleichnamigen See sowie den Stemweder und Dammer Bergen attraktive Naherholungsgebiete.
Weiter im Norden schließen sich das Heeder und das Aschener Moor an, wo vielleicht noch maschinell abgetorft wird. In diesen Mooren wurden zahlreiche Bohlenwege entdeckt, die auf eine frühe Besiedelung hinweisen.
1974 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Aschen und Sankt Hülfe eingegliedert.
Aschen - Heimatmuseum. Die Aschener Berge heben sich als überwiegend mit Kiefern bestandene Moränenhügel in der sonst waldarmen sandigen Bruchlandschaft ab.
Am südlichen Rand liegt das Rittergut Falkenhardt, ein 1608 erbauter Burgmannssitz.
Heede, Ovelgönne, Sankt Hülfe