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 altes Ortszentrum von Mestlin

fotos © fotobee.de - Dorfkirche in Mestlin

Mestlin

Mestlin ist eine Gemeinde mit 762 EW (2019) westlich von Goldberg bei Lübz.

ortsgeschichtlich

Nach einer Urkunde von 1312 schlossen der König Erich von Danemark und Markgraf Waldemar von Brandenburg hier einen Vertrag ab. Mestlin, früher auch Mustelin oder Mostelin geschrieben, wird mit dem slawischen Wort Mostu (Brücke) in Verbindung gebracht. Es könnte also "Ort der Brücke" bedeuten. Mestlin war anfangs ein Bauerndorf mit 20 bis 30 Hufen, das Adelige der Familie GUSTEVEL im 14. Jh. vom Landesfürsten zu Lehen bekamen. Der Ort muss schon damals eine besondere, Bedeutung gehabt haben, wenn sich hier König und Markgraf trafen.
 Um 1450 wurde Mestlin an das Kloster Dobbertin verkauft, und seit dieser Zeit gab es im Dorf auch einen Gutshof. Während des Dreißigjährigen Krieges hatten die Bewohner stark zu leiden. Es konnten nur noch wenige Bauernstellen besetzt werden. Dem Gutshof wurde das verwaiste Land zugeschlagen. 1833 wies das Kloster zwölf in Mestlin noch wirtschaftenden Bauern im Raum Ruest neues Land an, auf dem sie auch bauen mussten. Seit dem gehörten sie als "ausgebaute" Bauern zu Dorf Ruest, das dadurch zu einem großen Bauerndorf mit 26 Hufen wurde. Mestlin aber entwickelte sich zu einem reinen Gutsdorf. Es hatte Mitte des 19. Jh. 47 Tagelöhnerwohnungen. Die Pächter des Gutes wechselten häufig.
FelIm Ergebnis der Bodenreform 1945 entstanden 128 Neubauernstellen. Später gründeten die Mestliner Neubauern mit den auf den Ruester Bauerngehöften verbliebenen Landarbeitern und Umsiedlern eine LPG. Schon 1952 bestand der Plan, Mestlin zu einem "Musterdorf" auszubauen. Daraufhin entstanden bis 1960 die Gebäude um den neu angelegten Marx-Engels-Platz, unter denen das Kulturhaus eine zentrale Bedeutung erlangte. 1954 bis 1957 gebaut und war bis zur politischen Wende in den Jahren 1989/1990 das kulturelle Zentrum der Gemeinde und weit darüber hinaus. Über 50.000 Besucher pro Jahr erlebten vielfältige Veranstaltungern. Mestlin bietet dem heutigen Besucher Gutsanlage, ehemalige Tagelöhnerkaten, Neubauernhäuser der 1950er Jahre und nach 1990 entstandene Bauten werden noch immer von den großen Häusern aus der DDR-Zeit dominiert. Um 1955 wurde Mestlin durch seine sozialistischen Umbauten als sozialistisches Musterdorf bekannt, als für Sozial- und Kulturbauten noch Geld da war.

sehenswertes Ortszentrum

Sehenswertes und Markantes in Mestlin

 
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[1] Dorfkirche aus dem 13. Jh. im Zentrum

Die Pfarrei bildete sich nach 1300. Die Kirchenbauzeit ist nicht eindeutig geklärt. Sie liegt zwischen 13. und l5. Jh. rechteckige Backsteinkirche, Gotik, 1732 um einen Fachwerkturm ergänzt. Mitte des 18. Jh. entstanden an Ost- und Nordseite der Kirche Grabkapellen für die Familie von Wangelin. 1866 Turmneubaum, Untergeschoss aus Feldsteinen, Glockenstube aus kleinformatigen Ziegeln. Die Balkendecke des Innenraumes wird von sechs Holzständern getragen. älteste Kunstwerke in der Kirche sind die von Hand geläutete Broozeglocke und der hölzerne Taufständer von 1699.

 [2] Kulturhaus, Schule, Kindergarten, Pfarrhaus, Pfarrwitwenhaus
[3] Das hier stehende ehemalige Gutshaus wurde nach einem Brand von 1876 umgebaut. Es ist neben dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehenden Speicher eins der alten Gebäude des ehemaligen Gutshofes. Mestlin hatte seit Mitte des 15. Jh. ein Gut, das bis 1918 durch das Kloster Dobbertin verpachtet wurde. Der letzte Pächter B. Berckemeyer schloss 1917 den Pachtvertrag mit dem Kloster ab. 1918 wurde das Gut zur Staatsdomäne, ohne dass sich Wesentliches im Pachtvertrag änderte. Durch staatliche Unterstützungen und Darlehen verbesserte Berckemeyer die Wohnverhältnisse der Tagelöhner und führte umfangreiche Meliorationsmaßnahmen durch. 1945 verließ Familie Berckemeyer Mestlin. Das Gut wurde zum Versorgungsgut der Roten Armee. 1946 war es wieder in Landeseigentum. 1947 erfolgte die Bodenreform auch in Mestlin. Das Gutshaus und die Stellmacherei etwa 1917.Das Gutshaus wurde nach 1945 unter anderem als Gemeindebüro, Verwaltungsgebäude der MAS, Lehrlingswohnheim und Kindertagesstätte genutzt. Seit 1992 steht es leer.

weiterhin:
- Wohnhaus und Stallscheune in Forsthof
- Gutshaus in Vimfow

- Kirche, Bauernhaus, Gefallenendenkmal in Ruest

natürlich

Flächenverteilung fast 80% Offenland, 15% Wald
Gewässer Waters 2%, Teiche, u.a. in Sölle,Ruest und Ruester Krug

Natursehenswürdigkeiten
- Flächennaturdenkmal Lenschower Bruch
- Flächennaturdenkmal Weltziner Moor
- 5 Storchennester in Mestlin, je 1 Storchennest in Forsthof und Ruester Krug
Mestlin wird wegen seiner Störche auch als Storchendorf bezeichnet. Mindestens 8 von 12 Nestern (???) waren in den früheren Jahren von den großen und beliebten Vögeln belegt.

Die Zahlen seit 1994 bis zum jeweils aktuellen Jahr entnehmen Sie bitte der Webseite www.mestlin.de. Windelberg 70,5 m Rotes Moor ? Röth Soll ? Maugen Grund

Naturschutz

zugehörige Ortsteile

Alt Schwerin, Kadow, Mestlin, Ruest, Vimfow