

Emmendingen ist eine Große Kreisstadt mit rund 25.500 WE (2010) an der Elz, an der Naht zum Schwarzwald und nahe dem Kaiserstuhl
ortsgeschichtlich
1094 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Emmendingens.
1158 - 61 gründeten Zisterziensermönche das Kloster Tennenbach (im Bauernkrieg zerstört).
1418 erhielt Emmendingen das Marktrecht durch König Sigismund verliehen.
1424 zerstörten Truppen einer oberrheinischen Städte-Allianz Emmendingen vollständig.
1590 erhielt Emmendingen von Markgraf Jakob III. das Stadtrecht verliehen.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurden zwei Drittel der Gebäude zerstört, die Bevölkerung zu etwa 80 % dezimiert. Noch im gleichen Jahrhundert (1689) brachte der Pfälzer Erbfolgekrieg weitere Zerstörungen. Französische Truppen gesprengten die Befestingsanlagen der Hochburg und schleiften die Emmendinger Stadtmauer. Wenigstens war dann die Stadt offen für weitere Bebauung.
Ab Mitte 18. Jh. erfolgte der planmäßige Bau der Vorstadt. Unter Oberamtmann Johann Georg Schlosser erlebte Emmendingen eine aufklärerische Zeit mit zahlreichen Reformen (die diese Bezeichnung auch verdienten).
1802 gründete der Fabrikant Sonntag das erste Industrieunternehmen der Stadt. Seine Papierfabrik existierte bis 1980.
1938 zog mit Zerstörung der Synagoge am Schlossplatz brauner Rauch auf...
1973 wurde Emmendingen zur Großen Kreisstadt ernannt.
sehenswerte Innenstadt
Das attraktives Zentrum einer historischen Altstadt mit weit über 100 Fachwerkhäusern scheint bestens gepflegt und sympatisch auf den ersten Blick.
[A] Altes Rathaus (1729) mit dem Deutschen Tagebucharchiv (1998 gegründet) am Marktplatz 1
[B] Bahnhof (1845) an der Strecke Mannheim-Basel
[L] Lammstraße, die schön "bummlige" Meile
[M] Marktplatz
[R] Rathaus
[1] Neues Schloss (1789/90, Planung Carl Friedrich Meerwein) - bescheiden vorsorglich geplanter Witwensitz für markgräfliche Zweitfrauen(?), seit 1857 Amtsgerricht.


[2] Stadttor (17./18. Jh., 1929 erweitert), ehemals 3 Tore

[3] St. Bonifatius
[4] Lenzhäuschen, 1777-79 Aufenthaltsort des glücklosen Sturm- und Drang-Dichters Jacob Michael Reinhold Lenz.
[5] Markgrafenschloss, ein gefälliger Renaissance-Bau mit achteckigem Treppenturm, heute Stadt- und Fotomuseum sowie kleine Bühne im Schlosskeller - siehe Bild oben.
[6] Post
sportlich: beheizbares Freibad
aussichtsreich
Eichbergturm, höchster frei begehbare Aussichtsturm in Baden-Württemberg

Ruine der mittelalterlichen Hochburg (1127)
museal
- Flößermuseum
- Jüdisches Museum, Deutsches Tagebucharchiv am Marktplatz
event
- Künstler- und Kunsthandwerkermarkt
- Goethe-Festspiele - immerhin lebte Goethes Schwester i, das "l EM Music!" Schlossplatz Open Air, das Breisgauer Weinfest und viele weitere Events
persönlich
- Carl Friedrich Meerwein, Landbaumeister und Visionär gab 1784 ein Buch heraus mit dem Entwurf eines Flugapparates. Kam es zum Eigenversuch?
- Christian Friedrich Kiefer, Fabrikant aus Emmendingen, erwies sich in der Badischen Revolution als handfester Demokrat und wurde im Juni 1849 an die Spitze der revolutionären Landesregierung gewählt. Sein Amt aber konnte er nicht mehr antreten. Er emigrierte in die USA. Hinterließ er dort noch eine Spur?
historisch
1796 kam es zur "Schlacht bei Emmendingen" zwischen österreichischen und französischen Truppen - jedoch nicht in Emmendingen. Aber worum ging es und welche Auswirkungen gab es für die Stadt?
Ortsteile/Eingemeindung

1883 wurde das Dorf Niederemmendingen mit der Stadt vereinigt.
Der ab 1926 sich entwickelnde Stadtteil Bürkle-Bleiche ist inzwischen der größte Emmendingens.
1971schlossen sich im Zuge der Gemeindereform Kollmarsreute, Windenreute und Maleck der Stadt Emmendingen an. Die Eingemeindung von Mundingen folgte 1974, Wasser 1975.