Plön im Herzen der Holsteinischen Schweiz

Plön, Plöner See, Holsteinsche Schweiz © Uwe Lütjohann

fotos © schuldes / fotobee.de -Plön in der Holsteinschen Schweiz

Kreisstadt und Luftkurort mit rund 13.000 EW (2004) in überragenden 22m ü.NN., wobei reichlich Dreiviertel des Stadtgebietes unter Wasser liegen, nämlich im großen Großen Plöner See (etwa 30km² ) und über 10 weiteren Seen, und nördlich weitere fünf Seen angrenzend. Denn hier schwimmt eine Seenplatte durch den Naturpark Holsteinische Schweiz.

ortsgeschichtlich

Als die Slawen hier einwanderten (7. Jh.), fanden sie auf der großen, Plön vorgelagerten Insel ideales Siedlungsgebiet vor. Sie befestigten es und nannten ihre Festung Plune - eisfreies Wasser.

1139 zerstörte der Holsteiner Graf Adolf II. von Schauenburg die Festung und beendete damit die slawische Herrschaft im Plöner Raum. Er erbaute eine neue Burg an strategisch günstiger Landenge auf dem heutigen Schlossberg. Sie schützte die weiterer Ansiedlung und die nahe, von Lübeck nach Norden führende Handelsstraße.

1236 erhielt die Marktsiedlung Plone Lübsches Stadtrecht. Plön war nun das Zentrum der Grafschaft Holstein. Durch Erbfolge des dänischen Königshauses entstand 1622 das Herzogtum Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön. Plön wurde Residenz eines kleinen selbständigen Fürstentums mit Schloss.

1685 Gründung der Neustadt im Nordwesten mit forcierter Ansiedlung von Handwerkern.
1761 kam das Herzogtum wieder an die dänische Krone unter König Christian VIII. und gehörte bis zum deutsch-dänischen Krieg 1864 zu Dänemark. Der König nutze das Schloss im ansonsten verschlafenen Provinzstädtchen zeitweilig als Sommerresidenz.

1867 wurde Plön preußische Kreisstadt.
1868 wurde im Schlossgebiet die preußische Kadettenanstalt eingerichtet.

Ende 19.Jh. profilierte sich das Städtchen dank seiner landschaftlich attraktiven Lage als Erholungsort.

sehenswerte historische Altstadt
Durchgangsbogen mit Wappen

Mit kleinen schmalen Twieten (Gässelchen) auf schmaler Landbrücke zwischen den Seen 1158 planmäßig als Markt- u. Kirchenort angelegt, erfreut die Altstadt durch Harmonie und viele historische Fachwerkhäuser.

[B] Bahnhof - östlich der Altstadt, 1866 eingeweiht, Denkmal mit kaiserlicher Haltestelle
[G] Gänsemarkt
[M] Marktplatz
[R] Rathaus, schön schlichter, zweigeschossiger Backsteinbau, davor der Gänselieselbrunnen


Plöner SchlossDas Pförtnerhaus am Plöner Schloss ist ein Kleinod für sich, nicht nur gastronomisch

Plöner Schloss. Die Schlossanlage mit mehreren barocken Gebäude und dem weitläufig angelegten Park und seinen Alleen zählt zu den schönsten Schleswig-Holsteins

[S] Plöner Schloss (1633/36), Abriss der verfallenen Burg und Neubau unter Herzog Joachim Ernst. Diese hell leuchtende Krönung des Schlossberges war damit Herzogsitz, Sommerresidenz des dänischen Königs, preußische Kadettenanstalt, Fielmann-Akademie...

Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Plön

[1] Nikolaikirche - massiver Backsteinbau (1868) mit Kreuzgrundriss auf barocken Grundmauern, Turm 60 m hoch, Historismus zwischen Neoromanik und Neogotik.

[2] Kulturforum Schwimmhalle Schloss Plön in eindrucksvollem Jugendstil zur körperlichen Ertüchtigung der preußischen Kadetten und der Söhne des Kaisers 1909 errichtete Schwimmhalle (bis 1994)
[3] Naturparkhaus bzw. Uhrenhaus - rot verputztes Info-Zentrum des Naturparks Holsteinische Schweiz e.V., auch innen recht farbig und informativ, für Kinderbesuche sehr geeignet. Ringsum am Platz weitere historische Gebäude - Marstall (18. Jh.), Kadetten-Lazarett.
[4] Prinzenhaus, gern als "Perle des Rokoko" bezeichnet, ursprünglich "Gartenhaus". In ihm wurden die Söhne des letzten Kaisers Wilhelm unterrichtet.
[5] Schlossgarten mit Bootshaus, Lindenalleen, naturkundlicher Weg bis zur Prinzeninsel, Prinzenhaus, niedersächsisches Bauernhaus auf der Prinzeninsel.

graziele Fachwerkkirche St. Johannis

[6] Johanniskirche (1685), Fachwerk, ursprünglich Barock
[7] Alte Apotheke, 1540 als Adelssitz erbaut, später Nutzung durch den Hofapotheker, seit 1981 Sitz der Kreismuseum mit großer Glassammlung, Zinn- und Silbergeschirr, frühe Geschichte.
[8] St. Antonius

[9] Lübsches bzw. Lübecker Tor im Osten - sehenswert, doch nicht mehr vorhanden, dafür eine Brücke über die Schwentine. Das Wentorfer Tor begrenzte die Plöner Altstadt im Westen. Einer der Scharniersteine, eingesunken vom Druck der Torangel, blieb in der Fußgängerzone erhalten.

aussichtsreich: Parnaßturm etwas nördlich

seenreich

Kleiner Plöner See, Schöhsee, Hoftsee, Trommsee, Stadtsee und natürlich der Großer Plöner See

Blick von Schloss über den Großen Plöner See
Stadtteile/Eingemeindung

Lage einiger Orte im Stadtgebiet von PloenFegetasche, Ruhleben, Spitzenort, Prinzeninsel

Größere Siedlung entstanden zwischen den beiden Weltkriegen, vor allem aber nach dem 2. Weltkrieg, als die Stadt viele Flüchtlinge aufnahm

Stadtheide im Süden der Stadt - 1996 neuer Stadtteil nach Aufhebung eines hier stationierten Pionierbataillons.

Bösdorf ein flächendeckender Sandkasten