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fotos © schuldes / fotobee.de - Saarlouis, Vaubaninsel

Saarlouis ist eine Kreisstadt mit rund 38.200 EW (2009) auf 43,27 km²

Der Name Saarlouis ist eine deutsch-französische Mischung und wird so auch anders ausgesprochen als deutsch gelesen: Saarluiii.

ortsgeschichtlich

1678 wurden mit dem Frieden von Nimwegen Frankrreich die lothringischen Gebiete zugesprochen.
1680/88 ließ "Sonnenkönig" Ludwig XIV. zum Schutze dieser Gebiete die Festungsstadt Sarre-Louis planmäßig durch den Baumeister Sébastien le Prestre de Vauban errichten. Dieser legte die Stadt in symmetrischer Sternform nach eigenen und Pläne von Thomas de Choisy an.

legendäre Figur des pflichtbewussten Soldaten Lecroix, den man auf verlorenem Posten vergaß.

1815 wurde Saarlouis preußische Garnisonsstadt, die nach dem ersten Weltkrieg (1918) französisch besetzt war.
Nach der Volksabstimmung von 1935 wurde das unter Verwaltung des Völkerbundes stehende Saargebiet deutsch. 1936 bis 1945 trug die Stadt offiziell den "germanisierten" Namen Saarlautern.

Die Zitadelle Saarlautern wechselte im 2. Weltkrieg mehrfach den Besitz. Dabei wurden große Teile der historischen Innenstadt zerstört.


Nach dem Krieg war das Saargebiet französische Besatzung. In der Volksabstimmung von 1955 entschied sich das Saarland für den Wiederanschluss an Deutschland. Nach Abzug der französischen Besatzung wurde Saarlouis Garnisonsstadt der Bundeswehr mit der Graf Werder-Kaserne. Dieser Mann steht deutlich für die bewährte Tradition vorgreifender Militärs, die ohne Skrupel jede gut dotierte Herausforderung annehmen und um jeden Preis, vor allem ohne Rücksicht auf Zivilbevölkerung und Kulturschätze der Menschheit, den eigenen Erfolg suchen. Straßbourg freut sich.
Saarlouis, Deutsches Tor, Krone © thomasw20

[1] Kasematten am Saaraltarm. Im Gewölbe der Kasematten befinden sich heute Lokale. Stadtmauerreste gibt es noch, z.B. am Südwest-Wallgraben.

Deutsches Tor mit deutscher Krone


sehenswerte historische Altstadt

Einige wenige Häuser blieben von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges verschont und damit etwas altstädtisches Flair mit lebendiger
Fußgängerzone erhalten. Typisch sind schmale,
zweigeschossige Handwerkerhäuser mit Holzklappladen und Mansardendach der, dazu einige Bürgerhäuser, um 1900 erbaut.


Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Saarlouis

[G] Großer Markt, 1680 und 1690 errichtet, war einst Exerzierplatz, wird heute als Park- und weiterhin als Marktplatz genutzt. An den Ecken ist der Platz mit vier Trinkwasserbrunnen aus (19. Jh.) ausgestattet.

[K] Kleiner Markt
[R] Rathaus (1951/54), Neubarock mit Geschichtsfries, Gobelinsaal mit Ausstattung aus dem barocken Vorgängerbau, der 1974 abgerissen wurde.


Saarlouis

[2] Kirche St. Ludwig am Großen Markt, ursprünglich im Jahr 1685 gebaut, aber regelmäßig von Katastrophen heimgesucht. 19. Jh. stark umgebaut, 1970 Kirchenschiff, nach Entwurf von Architekt Gottfried Böhm, in Sichtbeton ausgeführt. Der Marienbrunnen entstand 1956 auf dem Mark gegenüber der Ludwigkirche.


[3] Canisianum am Zeughausplatz. 1691 ließen sich Augustinermönche des Wallerfanger Konvents hier nieder und errichteten Kirche und Kloster "Canisianums". 1792 wurde es aufgelöst. Nach Teilabriss kam die Inschrift über dem Eingang "Hospitien Haus - Erbaut im Jahre 1840" hinzu. Die heutige Kapelle des Canisianums wurde im 1901 errichtet. 1979/80 wurden bei der Restaurierung kostbare Wandmalereien freigelegt.


4] Theater
[5] Museum an der Brauereistraße. Passend die nahe Bierstraße mit einer lebendigen Kneipenszene und Haus Nr. 13, dem Geburtshaus von Michel Ney.
[6] evang. Kirche (1904/06), Planung Carl Schlück > Kaiser-Wilhelm-Str. 2
[7] Museum Haus Ludwig für Kunstausstellungen Saarlouis > Alte-Brauerei-Str. 5
[8] Vaubaninsel im Saaraltarm, Reste der von Sébastien Le Prestre de Vauban entworfenen Festungsanlage

an der einstigen Wasserfestung Hohenburg

[9] im Stadtgarten, rechts die Ruine der Festungs Hohenburg


persönlich

1769 wurde Michel Ney im Haus Bierstraße 13 geboren. Mit 19 Jahren trat er in Metz in das Husarenregiment "Colonel Général" ein. In der "Grande Armée" war er Divisionsgeneral, verdiente sich unter Napoleon die Ernennung zum Marschall des Kaiserreiches. Nach der Abdankung Napoleons ließen ihn die Bourbonen zunächst in Rang und Ehren. Als Napoleon 1815 aus Elba zurückkehrte, trat Ney mit seinen Truppen wieder zu ihm über. Nach der Schlacht von Waterloo wurde er wegen Hochverrats vor Gericht gestellt und zum Tode durch Erschießen verurteilt. Sein Denkmal steht hoch erhoben auf der Vaubaninsel.

General Paul von Lettow-Vorbeck - seit 1956 Ehrenbürger der Stadt Saarlouis - Kolonialheld für Kaiser und Führer. Bekannt ist, dass dieser Mann 1904 an der Tötung von 60.000 Hereros im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika (Namibia) maßgebend beteiligt war, später aktiv die Weimarer Republik bekämpfte und Vorträge für die Nationalsozialisten hielt. Auch am Kapp-Putsch 1920 beteiligte er sich nachdrücklich. Eine Straße ist noch nach ihm benannt, und an seinem Geburtshaus in der Silberherzstraße prangt die Innschrift: Der unbesiegte, ritterliche Verteidiger Deutsch-Ostafrikas im Weltkriege 1914-1918.... General Paul von Lettow-Vorbeck wurde am 20.3.1870 in diesem Hause geboren.

Stadtteile/Eingemeindung

Orte im Stadtgebiet von Saarlouis

Burbach (Ortsteil)

Steinrausch (seit 1972 eigener Stadtteil)
1907: Roden
1936: Fraulautern (ehem. Kloster), Lisdorf, Picard,
1970: Neuforweiler