Remagen

ApollinariskircheMahnbrücke in Remagen

foto © Kurt F. Domnik / Helga Schmadel pixelio.de - Apollinariskirche / Brückentürme der berühmten Brücke

Stadt mit rund 16.000 EW (2008) am linken Rheinufer

ortsgeschichtlich

Remagen geht auf das um 3 n.d.Z. errichtete römische Legionslager Castra Rigomagus zurück. Rigomagos bedeutet im Keltischen "Königsfeld". Obwohl die Römer viel später wieder gehn, lässt sich Remagen also nicht exakt von "Römergehen" ableiten.
Nach 274/275 wurde das Kastell zur Festung ausgebaut. Der Bau einer frühen Kirche wurde für das 5. Jh. emittelt.

Um das Jahr 1000 hatten mehrere Klöster Besitz in Remagen, 1110 gründeten die Einwohner von Remagen sogar noch selbst ein Kloster. Das Kloster auf der Insel Nonnenwerth wurde 1122 gegründet.

1158 erste Stadtrechte.
1198 brannten Truppen des Philipp von Schwaben den Ort nieder -waswardalos?
Anfang 13.Jh. hatte Remagen anscheinend schon den Status einer freien Stadt.
1357 gestattete Kaiser Karl IV. dem Grafen von Berg Gerhard I. den Bau eine Stadtmauer.

1609 verstarb Herzog Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg als letzter seines Stammes und hinterließ ein plitisches Vakuum voller streitbarer Erben. Dass mit Brandenburg und Pfalz-Neuburg Lutheraner ihre Ansprüche gegen den Kaiser durchsetzten konnten, verhinderte der Wechsel von Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm zum katholischen Glauben und englisch-französische Diplomatie. Dieses Vorspiel des Dreißigjährigen Krieges war nur ein erstes Machtgeplänkel. Mit dem Vertrag von Xanten (1614) erhielt der Pfalzgraf Jülich-Berg, Brandenburg dafür Kleve, Mark und Ravensberg. Das hielt nicht lange.
1633 im Dreißigjährigen Krieges brannten schwedische Truppen die Stadt nieder.

1666 dezimierte die Pest die Einwohner auf die Hälfte.1794 nahmen französische Revolutionstruppen die Stadt, die Kirchengüter wurden veräußert.

1815 kam das Rheinland unter preußische Herrschaft.
1857 erhielt Remagen die Stadtrechte zurück.

Eine Bahnanbindung erfolgte 1858/1859 an die Linke Rheinstrecke. Die Eisenbahnbrücke zwischen Remagen und Erpel (1916) diente vorrangig militärstrategischen Zielen, was schon ihre Benennung nach dem Infanteriegeneral Ludendorff verrät. Ihre Eroberung am 7. März 1945 durch amerikanische Truppen bot genug filmisch heroisierenden Stoff mit viel Action und wenig Gefühl - Die Brücke von Remagen (1969)

wirtschaftlich

1988 begann die Erschließung des Gewerbegebietes Süd. Die Südeinfahrt wurde übergeben,
1994 die Nordeinfahrt vollendet.
1998 Eröffnung des RheinAhrCampus als Standort der FH Koblenz

sehenswerte Innenstadt

[B] Bahnhof, am Bahnhofplatz der Martinsbrunnen
[R] Rathaus

Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Remagen

[1] Römisches Museum
[2] Rheinprominade
[3] Denkmal für den herzöglichen Raser Caracciola
[4] Apollinariskeller
[5] Pfarrkirche St. Peter und Paul, 1246 geweiht.
[6] Kirche St. Appolinaris und Kloster. Nach Eroberung Mailands 1162 soll der Kölner Erzbischof Reinald von Dassel der Propstei Reliquien des heiligen Apollinaris überbracht haben. Weil ES sich so fügte, dass sein Schiff in Remagen festlag und nur durch die Schenkung frei kam. Daraufhin wurden Berg und Kloster noch entsprechend getauft und 1839/42 eine Apollinariskirche errichtet. Trefflich inszeniert.


[7] Kapelle St. Maria in der Lee
[8] Obelisk

weiterhin:

Friedensmuseum (seit 1980) zur Geschichte der Brücke von Remagen und ihrer Eroberung
http://www.bruecke-remagen. Zwei Bürckenpfeiler sind von jener Ludendorff-Brücke (1919–1945) noch zu sehen.

aussichtsreich

Rheintal mit den Inseln Grafenwerth und Nonnenwerth, Siebengebirge mit Drachenfelsen und Petersberg, bis Bad Honnef und Oberwinter.

Ortsteile/Eingemeindung
Ludendorf-Brücke

Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Remagen1969 schlossen sich die Gemeinden Oberwinter, Oedingen, Rolandswerth mit und Unkelbach mit Remagen und dem Stadtteil Kripp zusammen.

weiterhin zugehörig: Bandorf, Rolandseck


Rolandswerth - der Ort wurde 1040 erstmals erwähnt.
Die Höhenburg Rolandseck am Steilhang des Rodderberges am Rhein wurde 1122 durch Erzbischof Friedrich I. von Köln zusammen mit dem Frauenkloster Nonnenwerth zur Sicherung der Südgrenze von Kurköln erbaut. 1475 wurde sie im Burgundischen Krieg zerstört. Die Ruine zerbröselte bei einem Erdbeben (1673) weiter - bis auf ein Burgfenster, den so genannten Rolandsbogen. An ihm scheiden sich die Geister - darf er weg oder muss er bleiben?