Höxter

Höxter Fachwerkdetail

fotos © galerie fotobee.de - freundliche Balkenbeschriftung Höxter

Kreisstadt mit 32.000 EW (2007) an der Oberweser im Herzen des Weserberglandes und westlich vom Solling (Mittelgebirge)

ortsgeschichtlich

Siedlungskern war wohl ein sächsischer Adelshof bzw. karolingischer Königshof, günstig gelegen nahe alter Handelswege (Hellweg) und der Weser als Transportweg.

823 erfolgte eine erste urkundliche Erwähnung als "Huxori". Darin übertrug Kaiser Ludwig der Fromme dem gerade gegründeten Kloster Corvey die Villa Huxori mit allem drum und dran. Die neue Ansiedlung des Mutterklosters Corbie, später Corvey, wurde als Speerspitze der Missionierung gegen Norden mit entsprechender Macht ausgestattet. So wuchs die Stadt Höxter in Konkurrenz mit diesem mächtigen reichsprivilegierten Kloster, das 1220 durch Kaiser Konrad III. zur Reichs-Fürstabtei erhoben wurde.
1115 war die Weserbrücke erbaut und Höxter erhielt Marktrecht.

Mitte 12. Jh. erhielt Höxter unter König Konrad III. das Befestigungsrecht, das später Kaiser Friedrich I. Barbarossa bestätigte. Höxter ist eine der ältesten Städte Norddeutschlands.

Im 13. Jh. wuchs die Stadt über den Mauering hinaus, Eine neue, reichlich gefasste Stadtmauer mit Wallanlagen wurde erforderlich. Sie passte für die Stadt bis ins 19. Jh.

Um 1250 erhielt Höxter das Stadtrecht Dortmunds.
1295 wurde Höxter als Mitglied der Hanse aufgeführt.

1533 schloss sich Höxter der lutherischen Reformation an, während der geistliche Landsherr katholisch blieb. Zu den allgemeinen Übeln des Dreißigjährigen Krieges kam es u.a. 1634 zum "Blutbad von Höxter": Nach längerer Belagerung wurden über 1.500 Einwohner durch Soldaten der Katolischen Liga getötet.
1674 kam Höxter an den Bischof von Münster

Fürstbischof Christoph Bernhard v. Galen sogte mit absolutistischer Administration für klare Fronten im der Fürstabtei (ab 1793 Fürstentums Corvey). Er leitete den Wiederaufbau von Höxter und Corvey, stutzte aber zugleich deutlich die städtischen Rechte.

1807 bis 1813 gehörte Höxter zum neuen Königreich Westfalen unter Jerome Napoleon, Im Ergebnis des Wiener Kongresses kam das Fürstentum Corvey 1815 an Preußen.

19. Jh. entwickelte sich die Stadt zwar langsam, dafür beständig mit Handel und Gewerbe, als Kreis- und Garnisonstadt, durch Anschluss an das Eisenbahnnetz (1865) und nachfolgende Fabrikgründungen. Damit stieg auch die Zahl der Einwohner. Höxter wuchs Anfang 20. Jh. über die Stadtmauergrenze hinaus. Dieses Wachstum setzte sich auch nach Ansiedlungen von Kriegsflüchtlingen weiter fort.
1946 kam Höxter zu Nordrhein-Westfalen.
1970 erfolgte der Zusammenschluss Höxters mit 11 umliegenden Gemeinden des Amtes Höxter-Land und der Gemeinde Bruchhausen des Amtes Beverungen

sehenswerte Innenstadt

Höxter im SauwetterDer sanierte Altststadtkern weist noch viele malerische Fachwerkfassaden im Stil der Weserrenaissance auf, Zeugnisse der Blütezeit Höxters im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Typische Schmuckelemente sind dabei Palmetten und Taubänder.
Höxter, Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt

[M] Markt: Ensemble mit bedeutenden Gebäuden
[R] Rathaus (1613), Umbau im 17. Jh. im Stil der Weserrenaissance. Nördlich davon das Küsterhaus von 1565

[1] Haus Horstkotte: 1554, hochherrschaftliches Bürgerhaus in Fachwerkbauweise mit interessantem Erker.
Etwas weiter an der Stummriegestraße das Adam-und-Eva-Haus von 1571, Frührenaissance, ins Fachwerk geschnitzte Kreuzigungsgruppe.
[2] Stadthaus am Petritor: ehemaliges Stiftsgebäude, klassizistisch.
[3] Westerbachstraße: besonders in Marktnähe schöne Traufhäuser aus der Renaissance (Nr. 2-8), bemerkenswert auch das Brauhaus von 1546, Nr. 28.
[4] Nicolaikirche (1766), barock
[5] Dechanei am Marktplatz 21: ehem. Adelshof von Christoph von Amelunxen, reich geschmückter Fachwerkbau von 1561 im Stile der Weserrenaissance. Ähnliche Dekor-Ausschmückung weist das nahe Haus Schäfer Marktstraße 18 auf.
[6] Haus Hütte: 1565, Frührenaissance
[7] Marienkirche: (1283), schlichte Frühgotik, kunsthistorisch bedeutsam, westlich davon der Falkenbergsche Hof (1503) mit Treppenturm und Renaissance-Giebel (Ende 16. Jh.)
[8] St. Kilianikirche, 1075, ursprünglich romanische Basilika, oft umgebaut, zwei Westtürme

Kloster Corvey

rund 3 km östlich, 822 gegründet, romanisch - das älteste Bauwerk des Frühmittelalters in Westfalen.

Schmuckstück in Höxter: ehemalige Reichsabtei Corvey, als UNESCO-Weltkulturerbe nominiert

Erhalten blieben die barocke Abteikirche mit karolingischem Westwerk (seit 12.Jh.), Fresken aus 9. Jh. mit antiken Motiven (Odyssee), Kreuzgang und Äbtegalerie, barocke Schlossanlage mit Kaisersaal, Bibliothek, Grab des Dichters Hoffmann von Fallersleben. Abteigebäude und Schloss aus der Barockzeit mit Museum zur Klostergeschichte, Heimat- und Volkskunde. Auch sind einige Fragmente der nahen Klosterruine Tom Roden zu sehen.


weitblickend:
event

lehrreich

Fachhochschule Südostwestfalen (Paderborn), Abteilung Höxter. aufbauend auf die 1864 gegründete Baugewerkschule.

persönlich: Hofmann vom Fallersleben, stimmungsvoller Dichter und Patriot fand in Corvey seine letzte Ruhestätte

Ortsteile/ Eingemeindung

Mit der Kommunalreform 1970 wurde die alte Stadt Höxter mit 12 Gemeinden zur neue Flächengemeinde Stadt Höxter zusammengeschlossen.

Albaxen - Tonenburg, 1315 erbaut vom Corveyer Abt Rupert von Horhusen, am Weserradweg und Europaradweg R1 an der B64

Bosseborn

Brenkhausen - Koptisch-Ortodoxes Kloster Propsteistr. 1a, heute Sitz für den Koptischen Bischofs von Deutschland. Gottesdienste, Konzerte, Ausstellungen, Gruppenführungen, Klosterladen und Klostergarten.

Bruchhausen, Bödexen, Fürstenau, Godelheim, Lüchtringen, Lütmarsen, Ottbergen, Ovenhausen, Stahle