Rheda-Wiedenbrück - Doppelstadt am Flora Westfalica

Rheda-Wiedenbrück

Stadt mit 45.235 EW (2001)

ortsgeschichtlich

Rheda-Wiedenbrück wurde 1970 durch den Zusammenschluss der Städte Rheda und Wiedenbrück und den Dörfern Batenhorst, Lintel und St. Vit gebildet wurde. Zwischen den Stadtteilen Rheda und Wiedenbrück erstreckt sich der Park Flora Westfalica.

Eine starke Wirtschaft profitiert von den guten Verkehrsverbindungen und dem gesunden Mix der verschiedenen Wirtschaftszweige. Traditionell prägen die Möbel- und Holzindustrie, große Lebensmittelhersteller sowie Maschinen- und Fahrzeugbauunternehmen die Stadt.

Rheda-Wiedenbrück trat 2008 der Hanse der Neuzeit bei.

Die traditionsreiche Stadt weist zahlreiche historische Bauwerke auf. Sie ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft historischer Stadt- und Ortskerne in Nordrhein-Westfalen.

Wiedenbrück, einst Ort der Ackerbürger

Wiedenbrück ist etwas älter als Rheda, wurde vermutlich 785 gegründet und besaß dezeit eine erste Urpfarrkirche. Grabungen belegten eine Basilika spätestens um 900.

952 gewährte der Osnabrücker Bischof Drogo mit Einwilligung von Otto II., dem späteren deutschen Kaiser, dem Ort das Münz-, Markt- und Zollrecht. Indizien sprechen dafür, dass Wiedenbrück zum Königshof entwickelt wurde.

1225 erhielt Bischof Engelbert von Osnabrück das Gogericht zu Wiedenbrück und anderen Städten. Damit begann die Entwicklung des Hochstifts Osnabrück zu einem Territorialstaat des Bischofs von Osnabrück und Wiedenbrücks als Sitz des Amtes Reckenberg (1240 erstmals genannt) zur umhegten Exklave des Hochstift. Wiedenbrück wurde Münzstätte und 1231 "civitas" (Stadt) genannt, erhielt eine stellenweise doppelte Stadtmauer mit vier Toren und mehreren Türmen.
1249 wurde die Neustadt gegründet.

1259 entstand das 1810 aufgelöste Wiedenbrücker Kollegiatstift. Die Stiftskirche und mehrere Klöster prägten das Leben der Stadt und handwerklichen Traditionen nachhaltig bis hin zur landesweit wirkenden "Wiedenbrücker Schule“, einem weltweit agierenden Kirchenausstatter.

1626 war Wiedenbrück im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges dänisch besetzt.

1637 entstand das Marianum Wiedenbrück, eines der ältesten Gymnasien der Region.
1644 wurde durch Bischof Franz Wilhelm das Franziskanerkloster gegründet.
1647 wurde Wiedenbrück von den Schweden eingenommen und die Festung geschleift.
1664 begann nach Aufforderung Ernst August I. die Wiederbefestigung der Stadt.

Wiedenbrücker Brunnengeschichte bis 1823

785 - 1823 Stadtgeschichte im Schnelldurchlauf am Marktbrunnen vor der Marienkirche.

1807 fiel die Stadt an das Königreich Westphalen. Nach dem Wiener Kongress trennte sich Wiedenbrück vom Bistum Osnabrück, die katholischen Gemeinden des ehemaligen Osnabrücker Amtes Reckenberg kamen zum Erzbistum Paderborn.


sehenswerte historische Altstadt von Wiedenbrück

Umflut, ein künstlich angelegter Abzweig der Ems, und die Ems umfließen den historischen Stadtkern von Wiedenbrück. Die ehemalige Stadtbefestigung lehnte sich weitgehend an deren Verlauf. Davon ist allerdings nicht mehr viel zu sehen. Deutlichstes Indiz ist der halbrunde Pulverturm vor dem Emssee am Mühlenwall.

Wiedenbruck zeigt viele gut erhaltene Fachwerkhäuser besonders in der Lange Straße [L]. Neben den prägnanten Fächerrosetten vermitteln einige Häuser ganze Vermächtnisse ihrer einstigen und auch neuen Besitzer.


Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Wiedenbrück

[R] hist. Rathaus am Marktplatz (1619), zweigeschossiger Fachwerkbau, 1790 neue massive Fassade und neues Dach

[m] Museen


Kirche St. Marien Herzen der Altstadt von Wiedenbrück

[1] Kirche St. Marien (1470), heißt wegen des angeschlossenen Klosters der Franziskaner (OFM) bei den Einheimischen auch Paterskirche. St. Marien ist eine Wallfahrtskirche. Sie wurde 2008 renoviert.
Franziskanerkloster

[2] Drei Mühlräder, Mühlenwall/Ecke Rektoratsstraße, 2007 eingeweihtes Denkmal nach dem historischen Vorbild der "Neuen Mühle“, eine Getreidemühle, die hier von 1250 bis 1969 stand. Eine Anordnung von drei Mühlrädern ist selten.

[3] VHS
[4] Freibad, Hallenbad
[5] Kreisverwaltung
[6] St. Aaegidius Kirche (1505), Querschiff aus dem 13. Jh.


Rheda, einst Ort der Leineweber
Stadt Rheda_Wiedenbrück, Schloss Rheda

foto © Thomas Max Müller / pixelio.de - Schloss Rheda

1088 wurde Rheda erstmals urkundlich nachweisbar erwähnt.
1170 bis 1807/1815 war die Burg bzw. Rheda Mittelpunkt der Herrschaft Rheda.
1185 kam es zur Gründung des Klosters Marienfelstatt.
1355 erhielt der Marktflecken Rheda die Stadtrechte. Die Stadt der Burgmannen und Handwerker wurde später ein Ort der Leinenweber.
1757 wurde der Ort gräfliche Residenz.

sehenswerte historische Altstadt von Rheda
Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Rheda

[R] Rathaus am Rathausplatz

[1] Stadtkirche
[2] Bibliothek
[3] Orangerie im Schlosspark
[4] Wassermühle mit malerischem Fachwerk

[5] Schloss des Widukind von Rheda (1170), Torturm (1225), Wasserschloss und Park der Fürstenfamilie Bentheim-Tecklenburg, Gruppenführungen nach Voranmeldung


[6] Natur- und Erholungspark Flora Westfalica. Er entstand aus dem Park der Landesgartenschau 1988 und verbindet die historischen Stadtkerne von Rheda und Wiedenbrück und ist inzwischen als Veranstaltungs- und Erholungsraum der neue Mittelpunkt der Stadt.
[7] Freibad an der Ems nahe am Stadtpark, Reinkenweg

weiterhin in Rheda-Wiedenbrück

etwas östlich an der Parkstraße bzw. Am Stadtgarten:
- Botanischer Garten (Denkmal) mit Geruchstunnel (Olafur Eliasson, Dänemark)
- Apothekergarten
- Gütersloher Hof (Meierhof) am Eingang zum Stadtpark, daneben eine Mühle
- auf verschlungenen Promenaden mit altem Baumbestand entlang dem Dalkebach

museal
persönlich

Bernhard II. lebte von 1140 bis 1224. Er war Burgherr in Rheda und hat als Bischof von Semgalen (Südlettland). Er hat angeblich viel für die Entwicklung des Baltikums getan und wird auch als ein Geburtshelfer der Hanse genannt.

Stadtteile/Eingemeindung
Lage der Stadt- bzw. Ortsteile im Stadtgebiet von Rheda-Wiedenbrück

Batenhorst
Lintel
Rheda
Stankt Vit
Wiedenbrück