8/ Helmstedt, Kreisstadt in Niedersachsen - tourbee Tourist- und Stadtinformation
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Helmstedt Kloster St. Marienberg

fotos © fotobee.de - Helmstedt, Kloster St. Marienberg

Helmstedt

Helmstedt ist eine Stadt mit rund 27.000 EW (2002) in 140m ü.NN. im Naturpark Elm-Lappwald

ortsgeschichtlich

952 wurde Helstedt erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf geriet in eine marktgünstige Verkehrslage. Unter klösterlichem Schutz und mit Einnahmen aus Marktzöllen entwickelte sich bald eine Marktsiedlung.

Um 1150 entstand daraus eine Stadt, die an das Dorf Helmstedt grenzte und später dessen Namen und Gebiet mit übernahm.
1199 wurde die schwach befestigte Stadt von Erzbischof von Magdeburg angegriffen und zerstört. Die schnell neu errichtete Stadt erhielt weitreichende Befestigungsanlagen ohne das Kloster einzubeziehen.
1228 erhielt Helmstedt die Stadtrechte.

1288 erschlugen die Helmstedter Bürger ihren Abt. Dafür wurde die Stadt mit der Reichsacht belegt. Die Stadt schloss sich im weiteren Verlauf an benachbarte Städtebünde an und trat 1426 der Hanse bei. Sie war auf besten Wege, freie Reichsstadt zu werden, doch übertrug das Kloster 1490 alle Freiheiten und Rechten an den Herzog von Braunschweig. Als Landstadt spielte Helmstedt keine besondere Rolle, erlebte aber immerhin eine Blütezeit. Handel und Handwerk und die Zünfte hatten sich gut entwickelt.
1576 gründete Herzog Julius von Braunschweig hier die welfische Landesuniversität, die 1810 auf Anordnung Kaiser Napoleons aufgelöst wurde.

sehenswerte historische Altstadt

Auch an diesem Putzbau sind gedenkende Tafeln für einst darin wohnende Professoren angebracht.

Mittelalterlicher Stadtkern mit engen winkligen Straßen im teils erhaltenen Stadtmauerring, große Anzahl von älteren Fachwerkhäuser der Ackerbürger (16./ 17. Jh.), darunter gut 400 Professorenhäuser

[R] Rathaus, 1904/06 im neugotischen Stil anstelle des ehemaligen Stadthauses erbaut.

[M] Marktplatz mit Brunnen aus heimischem Knollenquarzit. Das Rohrsche Haus am Markt diente Herzog Julius von Braunschweig oft als zweiter Wohnsitz für geschäftige Dienstreisen.

Ausschnitt einer der Fassades eines marktnahen Helmstedter Fachwerkhauses

Im prächtig verzierten Fachwerkhaus (1567) Papenberg 2 waren erlesenste Gäste untergebracht. Die Hoflage überzeugt mit tugend- und lasterhaften Malereien zwischen den Fenstern

Helmstedt - Innenstadt [m] Grenzlandmuseum ➥ Südertor ➥ Grenzdenkmal Hötensleben, Grenzmuseum Marienborn am früheren wichtigen Grenzübergang.
[W] Wochenmarkt am Holzberg
[1] Neumärker Str. 29
[2] Professorenhaus mit Hofeinfahrt ➥ Bötticherstr. 51
Helmstedt Juleum

[3] Juleum (1592/97), Renaissance, Hauptgebäude der Academia Julia, mit Auditorium, Bibliotheksaal, Museum der einstigen Universität
➥ Collegienplatz 1
Collegienflügel der Academia Julia

Der Treppenturm in der Mitte, zwei flankierende Ziergiebel und geschmackvolle Portale, Herzogwappen und allerhand Figuren, von denen eine die vernachlässigte Grammatik sein soll.
Foto: Hof mit Colegienflügel
Professorenhaus der Meiboms

[4] Ackerbürgerhaus in der Collegienstraße 7

[5] Meibom-Haus, sog. Professorenhaus. Vater und Sohn Meibom waren jeweils auf mehreren Wissengebieten beschlagen ➥ Schuhstraße 14. Lindenberch-Haus in gleicher Straße - eines der ältesten der Stadt

[6] St. Walpurgis, 1250 errichtet, spätgotisch, 1630 Umbau zum Haus im Renaissancestil.
[7] Kloster St. Ludgerus, um 800 gegründet. Dem Abt unterstand die Stadt bis ins späte Mittelalter.
[8] Klosterkirche, Doppelkapelle, Kaisersaal, Felicitas-Krypta - nach Vereinbarung bei 10 Euro Eintritt. Sehr hübsch das Taubenhaus. Das Türkentor an der Magdeburger Straße wurde wieder errichtet, war früher der Eingang zum Kloster.
[9] Hausmannsturm, 1286 erstmals urkundlich erwähnt, ist das älteste Stadttor im Land Braunschweig und das einzig erhaltene der Stadt. Helmstedter Hausmänner waren multifunktionell. Sie mussten musizieren können, wenigstens die Posaune blasen, gaben wichtige Zeitzeichen, hatten Gesellen und Lehrjungen zu betreuen, nein: die waren keine simplen Nachtwächter.
Die Stadtmauer (13. Jh.) wurde im 15. Jh. erneuert. Von ihr gibt es noch ansehnliche Reste, das längste Stück im Norden [6]. Heute umringen die Wallanlagen als begrünter Gürtel mit Spazierweg die Altstadt.

[10] St. Stefanie, vor 1300 erbaut, Anfang 15. Jh. erneuerte dreischiffige Hallenkirche der Spätgotik mit mächtigem Westwerk. Gegenüber Beguinenhaus (1580) mit geschnitztem Friesgiebel, auch rundum weitere sehenswerte historische Gebäude. Beg(u)inen sind weibliche Angehörige eines Laienordens.

[11] Kloster St. Marienberg, 1176 (?) als Chorfrauenstift der Augustiner gegründet, mit spätromanischer Pfeilerbasilika, gotischem Chor, Turm mit barocker Haube, Schatzkammer, Webewerkstadt und Stickerei.

ehemals klösterliches Pförtnerhaus

Vor dem Eingang steht noch das Pförtnerhaus des Klosters (1498), Fachwerk, völlig neu aufgebaut.

weiterhin:

Stift und den beiden Vorstädten Ostendorf und Neumark (13. Jh.)

friedlich

Lübbensteine, zwei Großsteingräber aus der jüngeren Steinzeit im Westen der Stadt

natürlich

- idyllischem Brunnental
- Lappwald mit dem Brunnental nordöstlich der Stadt

event

persönlich

Um 1590 soll Giordano Bruno in Helmstedt einige Zeit gelebt haben.

Stadtteile/Eingemeindung

Stadtteile von Helmstedt

Bad Helmstedt - Kurort, Barmke, Gartenstadt, Maschsiedlung, Steinmühlenkamp-Siedlung, Ziegelberg, Warneckenberg, Windmühlenberg


Emmerstedt - idyllisch gelegen im nördlichen Harzvorland, 1186 gegründet, zuvor (?) abgebrannt, 1973 eingemeindet - äußerst gesellig und gelegentlich trinkfreudig, am besten ganz kommun. Museumshof Leineweberstraße 3