Goldammer © hfox

Das Ammerland wird wohl deshalb nicht Friesland genannt, weil es wegen der unterschiedlichen Flora im Wechsel von Wäldern, Wiesen und Feldern mehr Ammern (Vogelart) als Friesen gibt. Oder weil die heimischen Singkrings trällern wie Heideammern. Oder weil es früher "pagus ameri" (feuchtes Land) hieß.

Im Spätfrühling erblühen hier viele Parklandschaften in einem Feuerwerk der Farben. Carl Ferdinand Bosse brachte 1784 die Rhododendron nach Rastede und pflanzte eine 280 m lange Hecke.

Apen

Kleinstädtische Gemeinde mit rund 11.150 EW (2012) in wunderbarer Auenlandschaft
Fehnkanäle mit bunten Zieh- und Klappbrücken erinnern daran, dass sich hier einst Moore ausbreiteten. Hier bildetet sich mit Unterstützung des Menschen das einzige Süßwasserwatt im Nordwesten.
In der ältesten Schinkenräucherei vom Ammerland im Haus (18.Jh.) an der Hauptstraße hängen die Schinken in Reih und Glied. Mindestens neun Monaten muss ein Schinken nach dem Räuchern noch reifen, erst dann wird verkauft.
Die kleine Kirche stammt aus dem 13. Jh., deren geschnitzten Kanzel (um 1625) von Ludwig Münstermann.

Edewecht

eine der Windmühlen in Edewecht

Gemeinde mit rund 21.000 EW (2012) als 3,5 km langes altes Reihenhausdorf in lockerer Anordnung mit einem alten Kornspeicher-Turm
Westerscheps - Dorf mit zwei Windmühlen. Der 24 m hohe Galerieholländer am Ortseingang ist schon von weitem sichtbar. Auf der hölzernen Veranda, die rund um das Mühlenhaus geht, drehte der Müller einst die Kappe in den Wind. Erst 1993 wurde die 1799 gegründete Mühle stillgelegt. Nur knapp 3 km weiter in Richtung Edewecht steht eine zweite Holländermühle, die bis in den 1980er Jahren in Betrieb war.


Rastede

Gemeinde und Luftkurort mit rund 21.000 EW (2012)
bemerkenswert:
Palais Rastede, dreiflüglige klassizistische Schlossanlage, die der Familie des Herzogs von Oldenburg noch heute als Sommersitz dient.
öffentlich zugänglich ist der große englische Garten des Schlosses, 1777 durch Carl Ferdinand Bosse angelegt i.A. von Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg. Darin die urst lange und wohl älteste Rhododendronhecke des Ammerlandes und ein schlichter Venustempels, der sich im Innern als ein wichtiges Werk klassizistischer Dekorationskunst entpuppt.
Schlosspark, malerisch, mit Wanderwegen mitten im Ort
kirchlich:
St.-Ulrichs-Kirche (1059 geweiht), Romanik, ein Kleinod norddeutscher Kirchenbaukunst - Krypta mit 10 Säulen, geschnitzte Barockkanzel (Ludwig Münstermann, Hamburg), Arp-Schnitger-Orgel (1709).

Wiefelstede

Gemeinde mit rund 15.500 EW (2012),
In dem kleinen Ort steht die älteste romanische Kirche (1057) des Ammerlandes, wobei der gesondert stehende Glockenturm später erbaut wurde. Aus dem 16. Jh. stammt der geschnitzte Flügelaltar, der die Leidensgeschichte Jesu in zwölf Bildern zeigt. Wiefelstede ist von einem 800 ha großen Waldgebiet umgeben. Bis zu 300 Jahre alt sind die Eichen in den Mansholter Büschen. In das Gebiet führen mehrere Wanderwege, vorbei an den für das Ammerland typischen Wallhecken. Die Erdwälle wurden in früheren Zeiten von Bauern angelegt und mit Eichen, Birken, Buchen und Erlen bepflanzt. Sie dienten als natürliche Zäune für die Koppeln, auf denen Vieh gehalten wurde.
Gristede - kleiner Ort und Hauptexportzentren für Rhododendron. Die Büsche wuchsen hier aus den Baumschulen in die Wiesen, Wälder, Moore der Umgebung. Die Exulanten aus Südchina sind inzwischen hier längst heimisch. Zwischen Mai und Juni verwandeln sie die Landschaft in ein Blütenmeer.

Städte und Gemeinden im Kreis / EW geschätzt

Apen Bad Zwischenahn Edewecht Rastede Westerstede Wiefelstede