Galerie © foto.tourbee.de - vielgestaltiges Freilandmuseum in Bad Windsheim
Bad Windsheim ist eine Stadt mit dem größtem Heilbad Mittelfrankens und rund 12.000 EW (2008) auf 78,25 km² in 321m ü.NN.
741 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung Windsheims.
1234 wurde Windsheim erstmals als Markt bezeichnet.
1284 war Windsheim nachweislich bereits Stadt.
1295 bestätigte König Adolf von Nassau Windsheim als Freie Reichsstadt.
1344 wurde ein Bündnis mit Nürnberg vertraglich.
1224/34 erfolgte eine Erweiterung der Stadtbefestigung, 1876/83 der Abriss der Mauer.
1730 vernichtete ein Stadtbrand den Stadtkern.
1632 mitten im Dreißigjährigen Krieg weilte König Gustav von Schweden zweimal in Windsheim
1802 war es vorbei mit der Reichsherrlichkeit. Windsheim wurde preußisch, französisch, österreichisch, wieder französisch und
1810 kam Windsheim an das Königreich Bayern.
1961 erhielt Winzheim offiziell das Bad-Prädikat.Kilian-Trinkquelle wurde erst 1955 erbohrt.
1906 wurde das Solbad mit Kurhaus eröffnet.
Deutlich überliefert ist die spätmittelalterliche Stadtstruktur mit äußerer Handwerkerstadt und ackerbürgerlicher Struktur. Den einstigen Stadtwall kann man nachvollziehen, wenn man dem Grüngürtel folgt oder im Ring fährt - eine angenehm vielgestaltige Innenstadt. Im Stadtkern trifft man auf viele alte Fachwerk-Individuen. Die Häuser im Malwinkel sind aus 1562 und 1754. Das einstige Stadtschreiberhaus (1570) weist reichliche fachwerkliche Zierformen wie Andreaskreuze und Viertelkreisbögen auf.
[M] Marktplatz. Nach Grabungen im Jahr 2000 wurden 4 archäologische Fenster belassen, die tiefere Einblicke erlauben - Baumsarg, Brunnen (1408), Kellergänge.
[R] Rathaus, barock (1713 /17) nach Plänen von Gabriel de Gabrieli, 1730 vom Stadtbrand stark betroffen und 1732 wieder aufgebaut. Es gibt noch weitere Barockgebäude in der Stadt. Die Stadthalle (1713) gehört mit dazu.
Die monumentale Rolandfigur (1928) aus Muschelkalk wirkt eher befremdlich, zumal sie wohl als Mahnmal nahe am Rathaus errichtet wurde.
[K] Kornmarkt 6, Braugaststätte Döbler[1] Ochsenhof Getreidespeicher von 1537, heute Museum. Daneben eine ehemalige Turnhalle (1890)
Weiterhin in der Seegasse drei ziemlich baugleiche traufständige Häuser (1749/1751) im Markgrafenstil
[2] Am Ende der Seegasse die 1402 geweihte Kapelle Maria am See. Deren Buntziegeldach von 1587 wurde 1707 erneuert.
[3] Brunnen am Weinmarkt (1572?) mit 1626 datierter Bildsäule und der Statue Kaiser Karls VI. (1727), Gitter (1590).
auch am Weinmarkt u.a.
- Rokoko-Haus am Weinmarkt ( 1743), hellbau/weiß
- Gasthaus zum Storchen, im Kern von 1296
- Fronveste (im Kern aus 1426), eins reichsstädtisches Gefängnis, heute indisches Lokal etwas östlich vom Markt
[4] Apotheke (1717)
[5] Lateinschule, 1573 anstelle des bereits um 1400 bestandenen Vorgängerbaus errichtet, Rektorhaus von 1567
[6] St.-Kilians-Kirche: 1190 bis 1216 Erstbau, im 15. Jh. gotisiert. Nach Stadtbränden von 1730/33 erfolgte barocker Wiederaufbau bis auf Chor, Nordturm 1738/44 neu. Hinter der Kirche das ehemalige Pfarrhaus (1471), das wohl ältestes noch erhaltenes Haus der Stadt ist.
[7] Klosterbibliothek. Der Chor der Kirche des 1291 bis 1525 bestehenden Klosters wurde um 1620 in das umgestaltete Gebäude der 1559 gegründete Stadtbibliothek integriert, Fachwerkturm (1616)
[8] Weinstube, Kernbau noch von 1333/34, Fachwerk, 1632 Lieblingslocation von König Gustav Adolf von Schweden.
[9] Deutsche Schreib- und Rechenschule, Schulhaus (1559) mit 2 Klassenräumen im EG und einer Lehrerwohnung, Die Schule bestand nachweislich seit 1442.[10] Kurpark auf ca. 30 ha, sehenswerte Allee.
1891 wurde nach ersten Hinweisen (1752) die erste Heillquelle in Windsheim entdeckt und 1902 die erste Solequelle im Kurpark erbohrt. Die Kilian-Trinkquelle wurde erst 1955 erbohrt.
1906 wurde das Solbad mit Kurhaus eröffnet.
1961 erhielt Winzheim offiziell das Bad-Prädikat. Zum Heilbad entstand ein großzügiger Kurpark, auch Kliniken und Hotels nördlich der Altstadt.
Weitere Erschließung führte zur Gründung der Franken-Therme. Diese umfasst neben Sauna, Wellness-Bereich und Gaststätte verschiedene Thermalsolebecken und Europas größten, ganzjährig beheizten Salzsee mit der Atmosphäre des Toten Meeres (26,9 % vollgesättigte Sole). Der 750 Quadratmeter große Salzsee wurde 2007 mit dem Deutschen Tourismuspreis ausgezeichnet.
- Reichsstadtmuseum im Ochsenhof, Seegasse 27
- Bauernhof-Museum Frohsinns in Oberntief
- Fränkisches Freilandmuseum (seit 1982), besteht inzwischen aus:
Grüner Pfad, landwirtschaftlicher Lehrpfad ab Parkplatz Oberntiefer Straße Richtung Gräfholz
1709 wurde Georg Wilhelm Steller in Windsheim geboren. Der Naturforscher und Forschungsreisende war unter anderem Begleiter von Polarforscher Vitur Bering. 1746 starb er im sibirischen Tjumen. Gedenktafel an der Stellergasse.
Die neueren Wohngebiete West und Galgenbuck (Ost) entstanden dicht an der Altstadt.
Mit der Gebietsreform 1972 bis 78 wurden die Ortschaften Berolzheim, Erkenbrechtshofen, Humprechtsau, Ickelheim, Külsheim, Lenkersheim, Oberntief, Rüdisbronn, Unterntief und Wiebelsheim eingemeindet.
Ickelheim ist eine kleine aber feine Frankenperle: Zu erkennen ist noch ein geschlossenes Runddorf, ehemaliger Königshof, reichlich 500 Jahre durch den Deutschen Orden geprägt: Torhäuser, Deutschordenshaus (16. Jh.), Deutschordens-Bräuhaus, alte Höfe und Wohnhäuser...