Freudenstadt, Markt © peresanz #26360912

Kreisstadt mit rund 23.000 EW in 740 bis 1000 m .ü.NN. am Eingang des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord


1599 erfolgte die Stadtgründung durch Friedrich I., Herzog von Württemberg, dem es sicher eine Freude war.
Um 1880 entwickelte sich das Freudenstädter Kurwesens maßgeblich unter Schultheiß Hartranft, der das gesunde Waldklima als Therapieansatz erkannte und propagierte.
1939 wurde Freudenstadt "Heilklimatischer Kurort". Heute ist die Stadt auch als Kneippkurort, Urlaubs- und Sportzentrum bekannt.

ortsgeschichtlich

1267 sind erste Silbervorkommen im Christophstal beurkundet. Die günstige Lage an der alten Handelsstraße, die Tübingen und Straßburg verband, sprach für eine intensivere Besiedlung.
1599 Stadtgründung Herzog Friedrich I. von Württemberg, daher auch das F im Stadtwappen
1601 Namensgebung
1632 vernichtender Stadtbrand
1599 Stadtneubau auf seltenem Grundriss, Planung: Heinrich Schickhardt.

1945 Zerstörung von Freudenstadt
1949-1954 Wiederaufbau der Stadt nach Plänen von Heinrich Schickardt unter Berücksichtigung des historischen Grundrisses - bekannt als das "Wunder von Freudenstadt".

sehenswerte Innenstadt

Freudenstadt verströmt mit seinen Arkadengängen italienisches Flair. Die Altstadt wurde unter absolutistisch städtebaulichen Maßgaben entwickelt, schachbrettartig angelegt bis hin zum zentralen Marktplatz. Selbst die Stadtkirche hat zwei rechtwinklig zueinander angelegte Schiffe. Freudenstadt ist die einzige ehemalige Residenz Deutschlands ohne Residenzschloss.

[M] Marktplatz, 1599 errichtet. Er ist mit über 40.000 m² der größte Deutschlands und war wohl doch ein wenig zu groß. Nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg erfolgte der Wiederraufbau zwar in Anlehnung an den bisherigen Bestand, auch die Arkadengänge am Platz wurden wieder aufgebaut und mit Geschäften und Cafés darunter eingerichtet.

Der Platz aber wurde schrittweise befüllt. 50 Wasserfontänen (1999) scheinen für den Unteren Marktplatz durchaus angemessen. Südlich vom Marktplatz wurde die untere Reichsstraße zur Fußgängerzone. Während das Rathaus mit seinem Turm formal an eine Kirche erinnert, könnte man beim Stadthaus mit seinem Dachreiterlein an eine Kapelle denken...

Freudenstadt, Sehenswertes in der Innenstadt

[R] Rathaus 1953, Ludwig Schweizer, Winkelbau mit Aussichtsturm 43 m hoch, Rathausbrunnen (1780, Christian Wälde) mit sandsteinernem Herzog Karl Eugen, aus dessen Füllhorn die unters Volk zu vergießende Wohltätigkeit nur so rieselt.
[1] Stadthaus am Oberen Marktplatz, 1945-1954 mit dem Wiederaufbau unter Ludwig Schweizer mitten in den Marktplatz integriert. Es sollte auch eine etwas verkleinerte Referenz an den Stadtgründer und des Residenzplan sein. Stadtbücherei, Heimatmuseum, Galerie Freudenstädter Künstler, Großer Festsaal - ein echtes Stadthaus.

[2] Schwarzwaldbrunnen

[3] Stadtkirche (1601/08), mächtige Winkelhakenkirche mit seltenem Grundriss! Stilvielfalt: Renaissancepforten, gotische Spitzfenster, welschen Turmauben - früher Eklektizismus, weil es Schickhardts Auftraggeber so wünschten.

[3] Bärenschlössle
im Christophstal nahe der Stadtkirche 1627 von Generalfaktor Peter Stein als Freigut und Alterssitz erbaut, mit schönem Staffelgiebel versehen, lange als Fuhrmannshaus und ab 1835 gern als Freistatt von Problembären genutzt (?) und demnach umbenannt.
Geheimtipp, auch für Ehemänner:
Wer von der im Haus austretenden Quelle trinkt, ist für 48 Stunden frei und kann nicht verfolgt werden.

[4] Schickhardtbau
ursprünglich Kaufhaus (1602/1609), nach Plänen von Heinrich Schickhardt, Tendenz zur italienischen Renaissance; Baumeisters Balthasar Bässler.
In der Folge recht multifunktional genutzt, wie mit der Geschlechterpyramide an der Gebäudefront symbolisch abgedeutet. Nach Kriegszerstörung 1951/52 wieder aufgebaut.

[5] Gerechtigkeitsbrunnen
[?] Neptunbrunnen

event

Wochenmarkt dienstags (nur im Sommer) und freitags auf dem Oberen Marktplatz.

Ortstteile/Eingemeindung

Lauterbad
Wellnessdorf bei Freudenstadt. Erlebnisgastronomie und Urlaub in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen der feinsten Art.

Kniebis
höchster Ortsteil (971m) mit Besucherzentrum Schwarzwaldhochstraße, Alexanderschanze (1734), elfenreicher Mummelsee

Zwieselberg
mit Blick auf die Schwäbische Alb, den Schwarzwald, vielleicht sogar auf die Schweizer Alpen. Und wie gelangt man hin? Über die zahlreichen erholsamen Wanderwege durch Fichten- und Tannenwälder, im Schneewinter über präparierte Loipen.

Igelsberg
viel Natur und der Stausee einer Erzgrube laden zum Spazieren

Musbach
auf einer Hochfläche gelegen, umgeben von Wald und Wiesen
Attraktionen: Sport in der Erzgrube, Führung durch Schinkenräucherei

Grüntal-Frutenhof
urigen Gasthöfe, Ferienwohnungen

Dietersweiler
Dorfmuseum "SchwarzWälder Heimatkunde", attraktiven Tennisplätze, Rad-und Wanderwegen.

Wittlensweiler
Hallenbad mit Sauna, Wanderungen, Abenteuerplätzen, Grillplätze am Waldrand